Mobilfunkfrequenzen 09.04.2010, 09:51 Uhr

Versteigerung startet wie geplant

Nachdem das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig einen Eilantrag von Airdata abgelehnt hat, kann die Versteigerung neuer Mobilfunkfrequenzen wie geplant Anfang nächster Woche starten. Unterdessen hat der Düsseldorfer Netzbetreiber E-Plus seine Strategie für die Versteigerung öffentlich gemacht.
Die Versteigerung neuer Mobilfunkfrequenzen kann wie geplant Anfang nächster Woche stattfinden. Der Breitbandanbieter Airdata hatte versucht, mit einem Eilantrag die Auktion vorläufig auszusetzen. Dieser wurde nun durch das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig abgeschmettert.
Airdata nutzt befristet einen Teil des zur Versteigerung stehenden Spektrums und hatte mit dem Antrag gehofft, eine Verlängerung seiner Lizenz zu erwirken. Zuvor waren bereits Klagen anderer Unternehmen - unter anderem von Kabelnetzbetreibern - durch das Verwaltungsgericht in Köln abgelehnt worden. Das Bundesverwaltungsgericht begründete seine Entscheidung mit der Breitbandstrategie der Bundesregierung und der großen Bedeutung, die die Frequenzvergabe für die Versorgung der Landbevölkerung mit schnellem Internetzugang habe.
Unterdessen hat einer der vier Auktionsteilnehmer, der Düsseldorfer Netzbetreiber E-Plus, seine Strategie für die Versteigerung abgesteckt. Wie aus einem Strategiepapier des niederländischen Mutterkonzerns KPN hervorgeht, wolle man "diszipliniert" steigern und nur zu einem angemessenen Preis einen oder mehrere der angebotenen Frequenzblöcke erwerben.

Digitale Dividende: Versteigerung startet wie geplant

Kurze Zeit nach Veröffentlichung des Papiers kursierten bereits Gerüchte, wonach E-Plus vor Beginn der Auktion als sicherer Verlierer feststehe - denn die lukrativen Frequenzen im Bereich um 800 MHz reichen nur für drei der vier Bewerber und E-Plus gilt als finanzschwächster Bieter.
Gehen die Düsseldorfer leer aus, bliebe nur die Möglichkeit, das bestehende Netz auszubauen und mit einem Wettbewerber zu kooperieren. Dies könnte der Münchener Konkurrent O2 sein, dessen Mutter Telefónica ohnehin in der Vergangenheit bereits an einer Übernahme von E-Plus Interesse gezeigt hat. Durch eine Kooperation könnten im Vorfeld die Voraussetzungen für einen solchen Deal geschaffen werden, spekulierte nun das Handelsblatt.



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