"Wir sind nicht wie McDonald?s"

"Für das Service-Provider-Modell wird es in Zukunft keinen Platz mehr geben"

Telecom Handel: Ihr größter Wettbewerber hierzulande ist Mobilcom-Debitel – und damit ein Service-Provider. Ist Ihr Abschied vom Service-Provider-Modell die richtige Entscheidung gewesen?
Van Dam: Für das Service-Provider-Modell wird es in Zukunft keinen Platz mehr geben. Denn auf der einen Seite gibt es die Netzbetreiber, die weiter wachsen und sich differenzieren werden, auf der anderen Seite die Retailer. Der Kunde geht entweder zum Netzbetreiber-Shop oder zu einem unabhängigen Anbieter, aber nicht mehr zu einem Service-Provider mit eigenen Tarifen. Der Druck der Kunden, Netzbetreiber und Hersteller ist so groß, dass das Provider-Modell langfristig keine Chance mehr hat.
Telecom Handel: Welche Rolle spielt die Zentrale in Großbritannien bei solchen Entscheidungen?
Van Dam: Jedes Land ist relativ autonom in seinen Entscheidungen, jedes Land hat seine Eigenheiten. Aber natürlich schauen wir, wo wir Synergien nutzen und was wir aus den Erfahrungen anderer Länder lernen können. Wir werden aber sicherlich nie wie McDonald’s sein – vielleicht eher wie Ikea. Das heißt, europäisch einheitlich, was den Markenauftritt angeht, aber trotzdem regional und lokal differenziert und auf die Bedürfnisse der individuellen Märkte ausgerichtet. Deutschland hatte immer eine Sonderposition, wird aber zukünftig mehr in der Armada der anderen Länder mitsegeln.
Telecom Handel: Was haben Sie denn aus dem Start von Best Buy in Großbritannien gelernt? Von dem Joint Venture von Carphone Warehouse und der US-Elektrokette Best Buy hört man recht wenig …
Van Dam: Es hat sich gezeigt, dass der Start für die ersten Best-Buy-Shops in Großbritannien nicht so einfach war. Aber wir lernen daraus. Ich sehe aber nicht, dass wir in den kommenden eineinhalb Jahren Best-Buy-Shops in Deutschland haben werden.




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