Digitaler Kompass 28.01.2020, 10:05 Uhr

Navigation-Apps: Alternativen zu Google Maps

Auf fast jedem neu gekauften Smartphone findet sich schon ab Werk eine Karten- und Navi-App. Doch es gibt auch viele andere Lösungen. Lohnt es, beim Thema Navigation nach links und rechts zu schauen?
(Quelle: Andrea Warnecke/dpa-tmn)
Mit einem Fingertipp liegt die gewünschte Adresse im Suchfeld. Ein weiterer, und der Weg wird angezeigt, Alternativrouten werden angeboten und die Fahrtzeit wird berechnet. Navigations-Apps sind praktisch und auch auf nahezu jedem Smartphone vorinstalliert. Doch neben Google Maps für Android-Geräte und Apple Karten für iPhones gibt es noch viele weitere Produkte - darunter durchaus empfehlenswerte Alternativen.
Nicht nur, aber besonders für Autofahrer lohnen sich die Navi-Apps auf dem Smartphone. Vor allem, wenn sie kein fest installiertes oder tragbares Navigationsgerät im Fahrzeug haben.
Nathalie Teer vom IT-Verband Bitkom sieht in der Aktualität der Anwendungen einen großen Vorteil: Wenn das Kartenmaterial im Auto-Navi veraltet sei, könne sich eine App fürs Smartphone lohnen.
Allerdings dürften sich aus Expertensicht die wenigsten eine weitere Navi-App auf ihr Smartphone laden. Viele nutzen die vorinstallierten und kostenlosen Anwendungen. "Mehr Navigation brauchen die wenigsten User. Oft werden nur noch Zusatz-Navigations-Apps für Nebenaufgaben wie Blitzerwarner oder Tankstellenfinder hinzugefügt", schätzt Michael Link vom "c't"-Fachmagazin.
Seitdem die Roaming-Gebühren in der EU im Sommer 2017 weggefallen sind, kann man sein Mobilfunk-Datenvolumen in den Mitgliedsstaaten in der Regel nutzen, ohne draufzahlen zu müssen. Praktisch bedeutet das: Mussten vorher Karten offline geladen werden, kann man sich diesen Schritt nun sparen. Allerdings muss man dann eben darauf achten, generell ausreichend Datenvolumen zur Verfügung zu haben.
Nathalie Teer ergänzt: "Auch für Autofahrer, die feststellen, dass sie auf ihren häufig befahrenen Strecken nicht überall besten Empfang haben, lohnt sich eine Lösung mit Offline-Karten-Speicherung."

Autointegration bringt Vorteile

Praktisch sei die Integration mit dem Infotainmentsystem des Autos über Android Auto oder Apple Carplay, so Link. Das Handy-Navi laufe über den größeren Bildschirm, die Bedienung sei simpler.
Meist kosten die Apps zwar kein Geld mehr, doch ohne Haken geht es nicht immer: "Die Nutzer müssen wissen, dass sie Gratis-Dienste wie Google Maps mit ihren Daten bezahlen", mahnt Link.
Wem die Datensammelei von Google und Co. nicht geheuer ist, findet genug Alternativen auf dem Markt - etwa "OsmAnd" (für Android und iOS), "MapFactor" ( Android und iOS) oder "MapsMe" (für Android und iOS). Diese und viele ähnliche Lösungen nutzen Open-Streetmap-Karten, die sich auch zur Offline-Navigation herunterladen lassen.
Neben der klassischen Autonavigation interessieren bei der Routenberechnung immer öfter mögliche Kombinationen verschiedener Verkehrsmittel wie Auto, Bahn, Bus, Tram, Leihfahrrad oder E-Scooter, gibt Link zu bedenken. "Entscheidend ist nicht das Transportmittel, sondern die Zeit, die Nutzer von A nach B benötigen."
Grundsätzlich unterscheiden sich die Angebote bei Menüführung, Kartendarstellung und Zusatzfunktionen, die mitunter extra kosten. Andere Anbieter finanzieren sich über Werbung - wer keine Anzeigen möchte, muss dafür bezahlen.




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