Navi-Test 01.01.2009, 09:58 Uhr

Panasonic Strada CN-GP50N

Der japanische Elektronikriese debütiert auf dem deutschen PND-Markt
Der nächste Elektronikriese ist da: Panasonic führt seine in Japan erfolgreiche Marke Strada für Navigationssysteme auch in Deutschland ein. Den Anfang machten im Herbst zwei Systeme, von denen wir das CN-GP50N -genauer unter die Lupe genommen haben. Die ambitionierten Japaner wollen vor allem durch Design und Wertigkeit punkten, anstatt sich in den Preiskampf der unteren Segmente zu begeben.
Für Preise um 400 Euro muss man heutzutage allerdings auch einiges bieten. Das getestete System fällt vor allem durch sein opulentes Display auf, das mit einer Diagonale von fünf Zoll - das entspricht 12,7 Zentimetern - im Breitbildformat die meisten Konkurrenten übertrifft. Das erhöht den Platz für die Kartendarstellung deutlich. Diese zeigt etwas blasse Farben, ist aber insgesamt optisch ansprechend. Selbst kleine Icons von rund 220 berühmten Bauwerken und viele Symbole für Sonderziele werden angezeigt. Das Scrolling auf der Karte erfolgt trotz eines eher durchschnittlich leistungsfähigen 400-MHz-Prozessors einigermaßen zügig, allerdings eher ruckartig und nicht sanft.
Die Wechsel zwischen den Menüs sind dagegen schnell und nur mit minimalen Denkpausen bei umfangreicheren grafischen Darstellungen. Die Bedienung der Oberfläche, die offenbar von Navigon stammt, ist insgesamt einfach, und der Anwender kommt meist mit wenigen Schritten auch zu exotischeren Optionen. Bei der Eingabe von Adressen hilft eine Suchlogik, die mögliche Ziele sehr schnell aussucht und anzeigt. Die Berechnung erfolgt mit durchschnittlichem Tempo, für unsere Musterstrecke von München nach Rügen brauchte das System rund 20 Sekunden.Beim Fahren gibt es wenig zu bemängeln: Die Ansagen sind pünktlich und präzise und auch laut genug. Eine Funktion namens "GPS assist" soll auch in Tunneln die Routenführung aufrechterhalten, was in der Praxis nicht immer funktionierte. Vor allem bei zu schnellem Durchfahren oder längerem Stehen stieg das System trotzdem aus der Routenführung aus. Hier sind Festeinbausysteme mit Anbindung an die Sensorik des Fahrzeugs noch immer klar im Vorteil.
Gut gedacht, aber leider ziemlich klein im Display dargestellt ist da-gegen der Zoom bei Kreuzungen und schwierigeren Abbiegemanövern, der sogar einzelne Fahrspuren anzeigt. Beim Abweichen von der Route erfolgt die Neuberechnung zügig, allerdings hielt das System oft sehr lange an der alten Strecke fest. Durchaus praktisch ist eine Warnfunktion vor Geschwindigkeitsüberschreitungen sowie vor Blitzern, die allerdings in Deutschland, der Schweiz und Österreich nicht zum Einsatz kommt.Auch die Verarbeitung des schi-cken schwarzen Gehäuses mit der integrierten GPS-Antenne ist sehr hochwertig und hebt den kleinen Japaner von der Konkurrenz ab. Die Saugnapfhalterung bietet viele Verstellmöglichkeiten und ist solide. Alle nötigen Kabel und ein Netz-lader werden ebenfalls mitgeliefert. Panasonic packt auch die Karten-daten von 37 Ländern Europas und rund 1,3 Millionen PoI auf eine zwei Gigabyte große SD-Karte.
Weniger schön ist das fehlende TMC in dieser Version, das nur in der 50 Euro teureren Variante CN-GP50TC in Form eines externen Empfängers schon enthalten ist. Wer diesen bei der günstigeren Variante nachrüstet, bekommt klar -erkennbare Meldungen auf das Display und kann entscheiden, ob er automatisch oder manuell umleiten will. In einer Zeit, in der manche Konkurrenten schon TMCpro integrieren, sollte die Funktion aber auf jeden Fall an Bord sein. Eine Bluetooth-Freisprecheinrichtung ist dagegen integriert, allerdings konnten wir diese im Test nicht mit allen Handys koppeln.Die Sprachsteuerung ist relativ eingeschränkt, aber trotzdem eine kleine Hilfe: Sie erkennt nur Ziele aus der Favoritenliste, die vorher einmal mit einem Schlagwort belegt wurden. Wenn dieses dann vom Sprecher genannt wird, setzt das Sys-tem die Adresse automatisch ein. Eine direkte Adresseingabe oder -etwa eine Steuerung durch Sprache gibt es jedoch noch nicht.
Den Preis von fast 400 Euro kann der noble Asiate also am Ende nicht ganz rechtfertigen: Der Prozessor ist nur durchschnittlich schnell und das Fehlen von TMC für diesen Preis kaum tolerierbar. Gefallen können dagegen die Benutzerführung und die hochwertige Optik. Für ein Erstlingswerk bietet das Strada also schon ordentliche Leis-tungen, und auf dem richtigen Weg sind die Japaner in jedem Fall. Bleibt zu hoffen, dass ihnen die -starke Konkurrenz der Billigheimer nicht vorzeitig das -Wasser abgräbt.
Internet: www.panasonic.de
Karten: 37 Länder Europas
Dynamische Navigation: TMC optional
Display: 5,0 Zoll
Preis: 399 Euro
+ sehr großes Display
+ einfache Bedienung
+ ansprechende Grafik
- TMC nur als Option
- nicht allzu schnell beim Rechnen



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