Überwachungskamera 28.06.2016, 11:36 Uhr

Netgear kann auch mit Kabel: Die IP-Cam Arlo Q im Test

Mit der Arlo Q hat Netgear auch eine schnurgebundene Überwachungskamera im Portfolio. Wir haben die IP-Cam einem Dauertest unterzogen und auf ihre Stärken und mögliche Schwächen geprüft.
Mit der Arlo gelang Netgear im vergangenen Jahr ein echter Clou, die batteriebetriebene IP-Cam konnte im Test vollauf überzeugen. Mit der Q hat der Hersteller sein Sortiment um eine kabelgebundene Kamera erweitert, wir haben das Gerät über mehrere Wochen im Dauertest auf mögliche Schwächen geprüft.
Die Einrichtung funktionierte wie auch schon bei der Arlo problemlos – und im Gegensatz zu den batteriebetriebenen kleinen Geschwistern ist die vergleichsweise große Basisstation nicht mehr erforderlich, die Q verbindet sich direkt mit dem Router. Nach dem Download der App und der Erstellung eines Nutzer-Profils ist die Kamera innerhalb einer Minute angemeldet, das drei (!) Meter lange Stromkabel erlaubt ein flexibles Anbringen. Hierzu liegen Schrauben und Dübel bereit, durch den Magneten im Standfuß bleibt die Arlo Q aber auch problemlos auf jeder ebenen Oberfläche stehen.
An der Vorderseite befindet sich neben der Linse mit 4-Megapixel-Sensor für die Full-HD-Videoaufzeichnung auch eine ganze Batterie an Infrarot-LEDs zur Aufzeichnung bei Dunkelheit. Auf Wunsch schaltet die Kamera diese bei schlechten Lichtverhältnissen ein, sodass auch bei völliger Dunkelheit ein sehr großer Bereich im Radius von bis zu 8 Metern abgedeckt werden kann.
Die Qualität der Videos tagsüber ist mitunter verbesserungswürdig, uns haben die eher schwache Detailauflösung trotz 1080p sowie die geringe Bildrate gestört. Auf der anderen Seite will man mit einer IP-Cam keine Blockbuster aufzeichnen, sondern lediglich über Ereignisse in einem Raum informiert sein – und dafür reicht die Darstellung auf jeden Fall aus.

Fischaugeneffekt bei der Arlo Q

Durch die 130-Grad-Fischaugenlinse lässt sich - bei einigermaßen geschickter Positionierung - ein sehr großer Raum komplett erfassen, die Krümmung von Linien an den Bildrändern nimmt man dafür gern in Kauf. Die Gegensprechfunktion hat uns gut gefallen, durch den vergleichsweise lauten Lautsprecher kann man die Arlo Q auch gut als Babycam einsetzen und im Fall des Falles den Nachwuchs mit der eigenen Stimme beruhigen.
Die Alarmierung per Push-Message bei Bewegungen oder Geräuschen funktionierte im Test sehr gut, über die App lässt sich zudem die Empfindlichkeit stufenlos einstellen und man kann Bereiche im Bild für die Überwachung festlegen (beispielsweise ein Fenster oder eine Türe). Auch Geofencing-Szenarien sind möglich, sodass beispielsweise die Kamera automatisch den Überwachungsmodus beendet, wenn sich der Nutzer mit seinem Smartphone zuhause befindet. Kleiner Wermutstropfen: Schaltet man ins Live-Video, wird leider eine deutliche Verzögerung bemerkbar, mitunter vergehen bis zu 5 Sekunden zwischen der Aufzeichnung und der Darstellung des Videostreams.
Zwischengespeichert werden Alarmvideos bei der kostenlosen Mitgliedschaft für sieben Tage, wer mehr will, muss ein Abo abschließen. Das dürfte für die meisten User reichen, wer längere Zeit in den Urlaub fahren will, kann auch nur für diesen Zeitraum den Cloud-Service buchen – das ist vorbildlich!

Testfazit Netgear Arlo Q

Insgesamt hat uns das zweite Mitglied von Netgears Arlo-Familie gut gefallen, auch wenn die Bildqualität besser sein könnte. Dafür punktet der Hersteller mit einer ausgereiften App und einem simplen Installationsvorgang. Weitere Pluspunkte: Das 3-Meter-Kabel und die Möglichkeit, auf das weniger frequentierte 5-GHz-WLAN zu wechseln. Der UVP von 219,99 Euro ist im Vergleich zur Konkurrenz etwas gehoben, vergleichbare Geräte gibt es bereits für deutlich unter 200 Euro.




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