TVOC-Belastung messen 18.10.2019, 09:15 Uhr

Saubere Sache: Luftsensor Airthings Wave Mini im Test

Der Hersteller Airthings hat verschiedene Geräte im Programm, mit denen man Schadstoffe in der Umgebungsluft erkennen kann. Das Einsteigermodell Wave Mini gibt es für 79 Euro, wir haben das Gerät getestet.
(Quelle: Airthings)
Spätestens seit den Fahrverboten für Dieselfahrzeugen nimmt das Thema Luftbelastung bei den Menschen eine immer größere Bedeutung ein. Die Firma Airthings will mit ihren Produkten eine Möglichkeit bieten, die Schadstoffe in der Umgebungsluft messen und so frühzeitig Gegenmaßnahmen ergreifen zu können. Als Einstiegsmodell hat Airthings den Wave Mini für 79 Euro im Programm, wir haben das kompakte Gerät getestet.
Die Inbetriebnahme ist denkbar einfach, nachdem man die Folie aus dem Batteriefach entfernt hat, sucht der Wave Mini automatisch nach einem Smartphone. Über die App ist dann schnell eine Verbindung hergestellt und das Gerät beginnt in Abständen von fünf Minuten zu messen. Bevor man erste valide Ergebnisse bekommt, muss man es eine Woche lang in Betrieb haben, damit sich die drei Sensoren auf die Umgebung einstellen können. Gemessen werden die Temperatur, die Luftfeuchtigkeit und die Menge an TVOCs. 
Die Abkürzung steht für Total Volatile Organic Compounds, also flüchtigen organischen Verbindungen. Diese können beim Kochen genauso entstehen wie beim Abbrennen von Kerzen, der Benutzung von Parfums oder durch Ausdünstungen neuer Möbel oder Teppiche. Auch Farben und Lacke, Kinderspielzeug und Reinigungsmittel setzen meist TVOCs frei, und diese können je nach Konzentration die Gesundheit der Bewohner schädigen.
Wie gut es um die Raumluft bestellt ist lässt sich an dem Gerät selbst auf recht einfache Art und Weise ablesen: Mit einer Bewegung der Hand vor dem Wave Mini wird eine LED aktiviert, die je nachdem grün, orange oder rot leuchtet. Wer mehr Details will, muss die App öffnen, hier steht nicht nur die Anzahl der TVOCs, sondern auch der Mittelwert der vergangenen 48 Stunden. Außerdem lässt sich hier über eine Zeitleiste auf einen Blick erkennen, wann der Wert wie hoch war. Leider hat der Graph keine Zeitangabe, sodass man nur schätzen kann, zu welcher Uhrzeit die Kurve nach oben oder nach unten gegangen ist. 

Airthings Wave Mini im Test

Quelle: Airthings
Im Testverlauf konnten wir feststellen, dass die Messung sehr akkurat von statten geht: Auf Temperaturveränderungen reagierte das Gerät sehr schnell, auch die Luftfeuchtigkeit wurde sehr exakt erfasst, wie der Vergleich mit verschiedenen Hygrometern bewies. Auch in puncto TVOCs machte der Wave Mini einen guten Job. Während des Lüftens ging der Wert sichtbar nach unten, beim Einsatz in der Küche während des Kochens war dafür schnell der rote Pegel erreicht. Wir positionierten das Gerät in einer frisch renovierten Wohnung, hier zeigte es ein hohes Maß an TVOCs an – bedingt durch das neu verlegte Laminat und die geweißelten Wände. Auch auf frisch gestrichene Stühle in der Garage reagierte das Gerät, auch nach etlichen Tagen wurde hier eine sehr hohe Konzentration an flüchtigen organischen Verbindungen registriert.
Der Hersteller verspricht mit den mitgelieferten AA-Batterien eine Laufzeit von bis zu drei Jahren, in Anbetracht des kurzen Messintervalls ein guter Wert. Insgesamt waren wir mit dem Airthings Wave Mini sehr zufrieden, eine Warnung bei hohen Werten via Push-Nachricht aufs Handy ist aufgrund der reinen Bluetooth-Verbindung und dem Fehlen von WLAN noch nicht realisierbar. Mit dem neuen Hub, der in Kürze vorgestellt werden soll, wird dann auch eine Einbindung ins Smart Home möglich, sodass beispielsweise die Fenster automatisch geöffnet werden oder die Lüftung aktiviert wird, wenn bestimmte Werte gemessen werden.




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