Smartphone-Test 15.03.2022, 14:30 Uhr

Das Gipfeltreffen: Oppo Find X5 Pro vs. Samsung Galaxy S22 Ultra

Der Aufsteiger Oppo fordert den Marktführer Samsung in der Oberklasse heraus. Wie schlägt sich das Find X5 Pro gegen das Samsung Galaxy S22 Ultra?
Oppo Find X5 Pro
(Quelle: Oppo)
Ganz oben im Preisbereich jenseits von 1.000 Euro wird bei den Smartphones die Luft dünn: Neben dem iPhone 13 ist vor allem die S-Klasse von Samsung gesetzt, dazu kommen bei den Koreanern nun die Falt-Smartphones. Doch mit Oppo gibt es einen ambitionierten Herausforderer, der mit seiner Find-X-Serie bereits im Vorjahr auf sich aufmerksam machte.
Das neue Flaggschiff Find X5 Pro kommt demnächst auf den Markt. Wir haben es bereits dem Anwendertest unterzogen und mit dem neuen Top-Modell von Samsung, dem Galaxy S22 Ultra, verglichen. Wer sich übrigens fragt, warum der Vorgänger des Find X5 das Find X3 ist: Die 4 ist in China die Unglückszahl und wurde deshalb bei den Modellbezeichnungen übersprungen.  
Der S-Pen gehört beim Galaxy S22 Ultra zum Liefer­umfang. Er ermöglicht handschriftliche Notizen und Spielereien wie das Malen in Fotos.
Quelle: Samsung
Preislich spielen beide Smartphones in der ersten Liga: Samsung beginnt bei 1.249 Euro, dafür gibt es aber nur 8 GB Arbeits- und 128 GB Datenspeicher, was manchem Anwender angesichts des fehlenden Speicherkarten-Slots zu wenig sein wird. Konfiguriert man das S22 Ultra so wie das Oppo, also mit 12 und 256 GB, kostet es 1.349 Euro und damit 50 Euro mehr als das Find X5 Pro. Im Gegensatz zu Oppo, wo es nur die eine Speichervariante gibt, bietet Samsung auch noch 512 GB und ein Terabyte an.
Für viel Geld gibt es auch viel Smart­phone. Doch das ist nicht nur positiv zu verstehen, denn mit einem Gewicht von deutlich über 200 Gramm und den langen Gehäusen werden die Maxi-Smartphones manchem wohl zu unhandlich sein. Ohne Tadel ist dagegen bei beiden die Verarbeitung, optisch ist das Oppo noch etwas spektakulärer.
Denn wie schon beim Vorgänger ist der Buckel für die Dreifachkamera auf der Rückseite sanft und nahtlos geschwungen und nicht einfach als Klotz aufgesetzt. Beim Samsung stehen die Kameralinsen dagegen einzeln aus der Rückseite heraus, wenn auch deutlich weniger hoch als etwa beim iPhone 13 oder anderen Konkurrenten.
Die glänzende Keramikhülle des Oppo, die es in Weiß und Schwarzgrau gibt, schimmert sehr elegant, zieht aber auch Fingerabdrücke konsequent an. Das an den Seiten abgerundete Gehäuse liegt gut in der Hand. Das Samsung zeigt dagegen an den Ecken klare Kante und wirkt insgesamt weniger verspielt. Hier kommt auf der Rückseite das sehr widerstandsfähige Gorilla Glass Victus+ zum Einsatz. Samsung bietet gleich sieben Farbvarianten an, von denen allerdings drei nur im eigenen Online-Shop erhältlich sind.
Bei den Displays bieten beide Kontrahenten eine sehr hohe Qualität und viel Fläche, wobei Samsung mit 6,8 gegenüber 6,7 Zoll hier ganz leicht die Nase vorn hat. Die Frontcams integrieren beide Hersteller über kleine Löcher im oberen Bereich. Die Leuchtkraft beider Amoled-Displays ist exzellent, und die Bildwiederholrate von 120 Hz freut auch Gamer. Sie kann bei beiden Bildschirmen automatisch heruntergeregelt werden, um Energie zu sparen. Im Praxistest fiel beim Oppo allerdings störend auf, dass man öfter mal die Helligkeit des Displays manuell ganz hochdrehen musste, zum Beispiel wenn QR-Codes für den Impfnachweis auf dem Bildschirm gescannt werden mussten.
Das Find X5 Pro ist ein sehr gutes Smartphone, doch in der Highend-Klasse fehlt es Oppo noch an einem entsprechenden Image.
Quelle: Oppo
Die technische Ausstattung ist bei beiden Smartphones üppig: Beim Prozessor setzt Samsung in Europa auf den hauseigenen Exynos 2200, während sich Oppo als einer der ersten Hersteller des Qualcomm-Flaggschiffs Snapdragon 8 Gen 1 bedient. Damit knackt das Find X5 Pro im Antutu-Benchmark die Millionenmarke und gehört zu den schnellsten Android-Smartphones überhaupt. Das Galaxy S22 Ultra liegt mit seinem Chipset aber nur knapp zehn Prozent dahinter, im Alltag machen sich praktisch keine Unterschiede bemerkbar. Bei beiden Geräten gibt es keinerlei Leistungsdefizite, und auch die Wärmeentwicklung scheint geringer zu sein als bei früheren Highend-Smartphones.
Eine Besonderheit des Galaxy S22 Ultra ist der S-Pen, der Bedienstift von Samsung, der im neuen Modell in einem Einschub im Gehäuse Platz findet und im Lieferumfang enthalten ist. Auf dessen Eingaben reagiert das Display schnell und präzise, das Schreibgefühl bei handschriftlichen Notizen ist natürlicher als bei früheren Versionen der eingestellten Note-Serie, die das Ultra beerbt.




Das könnte Sie auch interessieren