Streaming-Marktführer 23.02.2021, 10:52 Uhr

Spotify startet in mehr als 80 weiteren Ländern

Spotify war bisher in 93 Märkten aktiv. Jetzt baut der Streaming-Anbieter seine globale Präsenz mit dem Start in mehr als 80 weiteren Ländern drastisch aus. Neben den heute dominierenden Abo-Einnahmen soll auch Werbung zunehmend wichtiger sein.
(Quelle: shutterstock.com/Denys Prykhodov)
Der Musik-Streaming-Marktführer Spotify baut seine globale Präsenz mit dem Start in mehr als 80 weiteren Ländern drastisch aus. Damit werde man Zugang zu mehr als einer Milliarde potenzieller Nutzer unter anderem in Asien, Afrika und Lateinamerika bekommen, sagte Spotify-Manager Alex Norström.
Die Firma aus Schweden war bisher in 93 Märkten aktiv. Mit 345 Millionen Nutzern, von denen 155 Millionen zahlende Abo-Kunden sind, ist Spotify die Nummer eins im Streaming-Geschäft vor Apple Music.
Spotify geht davon aus, dass Musik-Streaming branchenweit Erlöse von 56 Milliarden US-Dollar zum Jahr 2023 einbringen wird - und 2025 mehr Umsatz erwirtschaftet als die Industrie auf dem Höhepunkt zur Jahrtausendwende erzielte.
Dabei werde neben den heute dominierenden Abo-Einnahmen auch Werbung zunehmend wichtiger sein, prognostizierte die Chefin des Anzeigengeschäfts, Dawn Ostroff. Zu den angekündigten Neuerungen gehört eine Plattform zum Ausspielen von Werbung in Podcasts.

Neues Musik-Modell "Hifi"

In diesem Jahr will Spotify zudem im neuen Teildienst "Hifi" Musik in besserer Qualität anbieten. Die deutlich kleineren Konkurrenten Tidal und Deezer haben bereits solche Abos im Programm zu höheren Preisen.
Die Musikindustrie hat nach der Untergangsstimmung durch Software-Piraterie am Ende der CD-Ära neues Wachstum im Streaming gefunden. Zugleich verändert das Streaming-Modell das Geschäft: Es werden mehr einzelne Songs statt Alben gehört - und für Künstler wird es wichtiger, in Playlists aufzutauchen, da die Einnahmen von der Zahl der Abrufe abhängen.

Massive Investitionen in Podcasts

Daneben baut Spotify seine Podcast-Offensive mit zwölf neuen Titeln in deutscher Sprache aus. Mit den Neuankündigungen kommt Spotify auf 43 deutschsprachige Original-Podcasts, fünf sind exklusiv auf der Plattform verfügbar. Bisher wurden acht Podcasts eingestellt. Ein Ziel von Spotify ist, die inzwischen sechs täglichen deutschsprachigen Podcasts in den Routinen der Nutzer zu etablieren.
International kündigte Spotify am Montag unter anderem eine Kooperation mit dem Comicbuch-Verlag DC an, den Anfang soll ein Batman-Podcast machen. Außerdem unterhalten sich Ex-Präsident Barack Obama und Rockstar Bruce Springsteen im mehrteiligen Podcast "Renegades".
Gründer und Chef Daniel Ek will die führende Position beim Musikstreaming nutzen, um Spotify zur Nummer eins bei Audioinhalten aller Art zu machen. Dafür investiert er auch massiv in Podcasts. Bisher sind selbst die exklusiv bei Spotify verfügbaren Titel kostenlos. Sie sind aber eine weitere Plattform für Werbung zusätzlich zur Gratis-Version des Musikangebots.
Das Kalkül dabei ist auch, dass mit der Podcast-Nutzung mehr Leute ein Musik-Abo abschließen. Nach jüngsten Angaben greift rund ein Viertel der weltweit 345 Millionen Nutzer bei Spotify auch auf Podcasts zu.




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