Quartalszahlen
11.11.2025, 18:09 Uhr
Vodafone Deutschland stoppt Abwärtstrend
Nach einer langen Schwächephase zeigt sich bei Vodafone Deutschland erstmals wieder ein positiver Trend. Der Netzbetreiber profitiert von zusätzlichen Einnahmen durch 1&1 und einer leichten Erholung im TV-Geschäft.
Vodafone-Deutschlandchef Marcel de Groot sieht nach Jahren des Rückgangs erste Fortschritte beim Umbau des Unternehmens
(Quelle: Vodafone)
Nach mehreren Quartalen mit rückläufigen Umsätzen zeigt sich bei Vodafone Deutschland erstmals wieder eine leichte Erholung. Im zweiten Quartal des laufenden Geschäftsjahres stieg der Serviceumsatz um 0,5 Prozent auf 2,74 Milliarden Euro. Damit konnte der Netzbetreiber den jahrelangen Abwärtstrend vorerst stoppen.
Haupttreiber der Stabilisierung ist das wachsende Wholesale-Geschäft mit 1&1, dessen Kundinnen und Kunden in Gebieten ohne eigene Antennen auf das Vodafone-Netz zugreifen. Der Roaming-Vertrag mit 1&1 wird schrittweise ausgebaut und soll künftig den größten Teil der nationalen Auslastung abdecken. „Wir erwarten, dass Deutschland im Verlauf des Jahres wieder in den Bereich des Service-Umsatzwachstums zurückkehrt, gestützt durch den weiteren Hochlauf unserer 1&1-Roaming-Erlöse“, sagte Marcel de Groot, CEO von Vodafone Deutschland, in der Analystenrunde zu den Halbjahreszahlen.
TV-Geschäft stabilisiert sich
Das TV-Segment, das nach dem Wegfall des sogenannten Nebenkostenprivilegs stark unter Druck geraten war, verzeichnete im Sommerquartal erstmals wieder einen Zuwachs. Vodafone gewann 62.000 neue TV-Kundinnen und -Kunden, nachdem im Vorjahr durch die Gesetzesänderung rund vier Millionen Verträge weggefallen waren.
„Wir sehen erste Anzeichen, dass unser Turnaround-Plan wirkt. Die TV-Erlöse stabilisieren sich, und das Wholesale-Geschäft entwickelt sich zu einem klaren Wachstumstreiber“, sagte de Groot.
Operativ weiter unter Druck
Trotz der positiven Entwicklung im Serviceumsatz sank das bereinigte operative Ergebnis (EBITDA) im Halbjahr um 4,3 Prozent auf 2,19 Milliarden Euro. Gründe sind unter anderem das schwache Frühjahrsgeschäft und anhaltender Wettbewerbsdruck im Mobilfunk- und Festnetzmarkt.
De Groot zeigte sich dennoch optimistisch: „Der Weg, den wir eingeschlagen haben, ist der richtige. Jetzt gilt es, unser Wachstum nachhaltig in die Zukunft zu tragen.“
Mit rund 35 Millionen Mobilfunkanschlüssen bleibt Vodafone Deutschland der zweitgrößte Netzbetreiber im Land. Der leichte Umschwung könnte darauf hindeuten, dass der Konzern nach Jahren der Stagnation wieder Tritt fasst, auch wenn die Erholung bislang auf wenigen Säulen ruht.