Rekordsumme 29.07.2020, 09:23 Uhr

Withings holt sich 53 Millionen Euro bei Investoren

Rekordsumme für die auf vernetzte Gesundheitsgeräte spezialisierte französische Firma Withings: Das Unternehmen hat sich 53 Millionen Euro frisches Geld bei Investoren besorgt.
Withings ist auf vernetzte Gesundheitsgeräte spezialisiert.
(Quelle: Withings)
Die auf vernetzte Gesundheitsgeräte spezialisierte französische Firma Withings hat sich 53 Millionen Euro frisches Geld bei Investoren besorgt. Das Geld wolle Withings vor allem in die Produktentwicklung stecken, sagte Firmenchef Mathieu Letombe der Deutschen Presse-Agentur. Einen Teil wolle man aber auch nutzen, um die Marke in den USA bekannter zu machen und dort ins Geschäft mit dem Gesundheitswesen zu kommen.
Unter den Geldgebern ist der aufs Medizin-Geschäft ausgerichtete Investor Gilde Healthcare - und Withings hofft, dass er zu einem Türöffner in dem lukrativen Markt wird. Withings wurde mit Verbrauchergeräten wie einer vernetzten Waage bekannt - beim Rückkauf der Firma von Nokia vor zwei Jahren wurde aber beschlossen, als zweites Standbein Kooperationen im Gesundheitswesen aufzubauen.

Schub bei Telemedizin

Insbesondere als eine Folge der Corona-Krise stellt sich Withings auf einen Schub bei Telemedizin mit der Erhebung von Gesundheitsdaten wie etwa des Gewichts, des Blutdrucks oder der Blutzuckerwerte ein. "Es gibt einen großen Bedarf, die Werte zwischen den Besuchen beim Arzt direkt zuhause zu überwachen." Allein in den USA hätten 150 Millionen Menschen chronische Gesundheitsprobleme wie erhöhten Blutdruck, Übergewicht oder Schlafapnoe. Letombe sieht dort deshalb einen erheblichen Markt für Withings-Geräte wie Blutdruckmesser oder Matten zur Erkennung von Schlafstörungen.
In der Corona-Krise habe Withings einen deutlichen Nachfrageschub verzeichnet, sagte Letombe. Verbraucher hätten sich nicht nur für digitale Thermometer interessiert, sondern auch für Waagen und Blutdruckmesser - nachdem berichtet wurde, dass Übergewicht und hoher Blutdruck ein Risikofaktor für einen schwereren Krankheitsverlauf sein können.
Zugleich sei es eine Herausforderung gewesen, die Produktion in China ohne die sonst üblichen Dienstreisen zu koordinieren. "Wir haben viele Skype-Anrufe gemacht." Als Folge greife Withings in China - und auch in den USA - verstärkt dazu, Mitarbeiter vor Ort einzustellen.



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