Handelsstreit 15.01.2021, 16:55 Uhr

Xiaomi auf schwarzer Liste der US-Regierung

Die US-Regierung wird kurz vor ihrer Ablösung aktiv und setzt unter anderem den Smartphone-Hersteller Xiaomi auf die schwarze Liste. Die Auswirkungen dürften aber nicht so gravierend sein wie bei Huawei.
(Quelle: Shutterstock/testing)
Wenige Tage vor dem Ende der Amtszeit von Präsident Donald Trump nimmt die US-Regierung weitere chinesische Unternehmen ins Visier. Unter anderem kam der Smartphone-Anbieter Xiaomi wegen angeblicher Verbindungen zum chinesischen Militär auf eine schwarze Liste des US-Verteidigungsministeriums. Die Xiaomi-Aktie sackte daraufhin an der Hongkonger Börse um mehr als zehn Prozent ab. Auch für Papiere von Zulieferern ging es abwärts.
US-Investoren sollen Anteile an den neun Unternehmen, die am Donnerstag neu auf die schwarze Liste des Verteidigungsministeriums kamen, bis spätestens November abstoßen. Doch der Schaden dürfte sich ansonsten in Grenzen halten, denn weitergehende Sanktionen gibt es offenbar zunächst nicht: Im Gegensatz zum bereits länger betroffenen Konkurrenten Huawei darf Xiaomi weiter US-Technologie nutzen und Komponenten wie Chips von Qualcomm kaufen.
Xiaomi war mit dem Verkauf günstiger, aber technisch hochgerüsteter Smartphones im Internet groß geworden. Inzwischen hat die Firma auch alle möglichen vernetzten Geräte vom Fernseher bis hin zum Reiskocher im Angebot - in Gegensatz zu Huawei aber keine Netzwerkausrüstung.
Seitens Xiaomi heißt es in einer ersten Stellungnahme: „Die Firma wieder­holt, dass sie Produkte und Dienste für Zivi­listen und die kommer­zielle Nutzung bereit­stellt. Die Firma bestä­tigt, dass sie nicht im Besitz, unter Kontrolle oder verbunden mit dem chine­sischen Militär ist und sie kein kommu­nis­tisches chine­sische Mili­tär­unter­nehmen nach Defi­nition des NDAA ist.“
Die kommende Regierung von Trumps Nachfolger Joe Biden kann die Maßnahmen rückgängig machen – könnte damit Trumps Republikanern aber politische Angriffsfläche bieten. Der scheidende Präsident hatte über die Jahre China als größte internationale Gefahr für die USA dargestellt und im Wahlkampf unter anderem ohne jegliche Belege behauptet, Biden sei von Peking gekauft.




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