16.04.2009, 13:09 Uhr

eBay zwingt Händler zum kostenlosen Versand

Neue Regel gilt ab 15. Juni in ausgewählten Unterkategorien wichtiger Produktsegmente - Kritik aus der eBay-Community
Das Online-Auktionsportal eBay ändert seine Verkaufsregularien: Wie das Unternehmen mitteilte, müssen gewerbliche Händler ab dem 15. Juni 2009 in ausgewählten Unterkategorien der Bereiche Audio & HiFi, Foto & Camcorder, Computer, TV, Video & Elektronik, Handy & Organizer, PC- & Videospiele und Kleidung eine kostenlose nationale Versandoption anbieten.
Betroffen von der Neuregelung sind vor allem solche Produktkategorien, in denen gerade "kleinere" kostengünstige Artikel angeboten werden. Wie eBay betonte, könnten Händler allerdings - zusätzlich zum kostenlosen Versand - auch weiterhin kostenpflichtige Alternativen nutzen, beispielsweise für eine Expresslieferung oder den Versand ins Ausland.
Offizielles Ziel der Maßnahme: solche Kunden anzulocken, die bislang aufgrund zu hoher Versandkosten auf eine Einkaufstour bei eBay verzichtet haben. So zeigten sich laut eBay-Sprecherin Maike Fuest viele Kunden zunehmend irritiert, wenn beispielsweise für ein Ladekabel zum Preis von 2,50 Euro noch einmal 5,90 Euro an Versandkosten hinzu kämen.
Indes stößt die Maßnahme im Fachhandel auf wenig Zustimmung. Ein Kritikpunkt: Da die Versandkosten nun in den Artikelpreis mit einkalkuliert werden müssen, werden diese auch bei einer Selbstabholung der Ware indirekt fällig. Auch beim Kauf mehrerer Artikel beim gleichen Händler müssen Käufer nun jedes Mal die versteckten Kosten berappen - Cross-Selling-Effekte durch das Ausnutzen der Versandkostenpauschale beim Bestellen mehrerer Produkte dürften somit zukünftig wegfallen.Zusätzlich fürchten Reseller, dass es zu Umsatzverlusten kommen könnte, wenn bestimmte Kleinartikel aufgrund der aufgeschlagenen Versandkosten plötzlich unverhältnismäßig teuer erscheinen.
Böse Zungen behaupten sogar, dass eBay seine Händler nur deshalb zwingen möchte, die Versandkosten in den Warenpreis miteinzubeziehen, um die eigene Provision zu erhöhen. Diese richten sich bei dem Auktionshaus bekanntlich insbesondere nach der Höhe des erzielten Verkaufspreises.



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