Umstrukturierung 13.09.2013, 11:09 Uhr

ElectronicPartner setzt den Rotstift an

ElectronicPartner hat angekündigt, Logistik und Vertriebsorganisation verschlanken zu wollen. Der Umstrukturierung fällt unter anderem das Lager in Düsseldorf zum Opfer; in einem weiteren Schritt will die Verbundgruppe ein neues Konditionssystem für die Mitglieder einführen.
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Die Verbundgruppe ElectronicPartner (EP) hat eine weitreichende Umstrukturierung ihrer Lager- und Vertriebsorganisation angekündigt. Eine Spartenorganisation soll die bislang getrennten Bereiche Einkauf und Vertrieb ersetzen.
Weitere Veränderungen gibt es in der Logistik: Die Lagerhaltung konzentriert sich künftig auf die Standorte Genshagen und Augsburg; das Lager in Düsseldorf wird geschlossen und zu einer Umladestation umgebaut. Wie das Unternehmen auf Nachfrage von Telecom Handel bestätigte, geht mit den Maßnahmen eine "Reduktion von Arbeitsplätzen" nicht nur in der Logistik einher.
Die neue Struktur der EP-Zentrale sieht eine Aufteilung nach Warengruppen vor. Den Bereich Telekommunikation/Dienste verantwortet künftig Jens Groß, Hartmut Baumann zeichnet für Consumer Media verantwortlich und Patrick Neuss leitet die Sparte Weiße Ware. Die drei Bereichsleiter berichten weiterhin direkt an den EP-Vorstand Karl Trautmann.
Als Grund für die Umstrukturierung führte EP-Chef Friedrich Sobol die kritische Lage auf dem UE-Markt an: "Unsere Branche unterliegt zurzeit dramatischen Veränderungen. Eine stetige Preis- und Margenerosion, massive Sortimentsverschiebungen und ein permanenter Verdrängungswettbewerb sorgen für ein herausforderndes Marktumfeld."
In dieser Situation sei es unabdingbar, "Strukturen und Prozesse zu optimieren, um die Basis für eine erfolgreiche Zukunft zu stärken". Oberstes Ziel der Neustrukturierung sei eine "Effizienzsteigerung, mit der wir den Bedürfnissen unserer Mitglieder noch besser gerecht werden und unsere Leistungsfähigkeit ihnen gegenüber erhöhen".
In den kommenden Wochen soll beispielsweise ein neues Konditionssystem für die EP-Händler starten, das dem österreichischen Vorbild folgt: So soll das Konzept nachgelagerter Rabatte zugunsten einer Sofortpreisreduktion abgeschafft werden. Demnach soll jeder Händler jeweils den für ihn geltenden Preis sofort sehen können. Ein entsprechendes Modell hatte Sobol als Geschäftsführer der österreichischen Landesgesellschaft umgesetzt.

Plusanschluss.de wird eingestellt

Weiterhin will Sobol im kommenden Jahr ein neues Werbekonzept für die deutschen Mitglieder starten, das es in der Form ebenfalls schon in Österreich gibt. Dieses sieht vor, dass in der Region eines jeden Händlers sechs bis zwölf Mal pro Jahr Frequenz-Flyer verteilt werden; dazu kommt ein 24-seitiges Endkundenmagazin. "Wir brauchen Frequenz in den Läden, um das Apotheker-Image zu verlieren", sagte Sobol dazu während eines Pressegesprächs auf der IFA.
Die erst im vergangenen Winter gestartete Service-Plattform Plusanschluss.de - an der sich Unternehmensangaben zufolge zwischenzeitlich über 1.000 Händler beteiligt hatten – steht hingegen vor dem Aus. Die bisherigen Funktionalitäten will die Verbundgruppe in die neue EP-Homepage integrieren, die zur Frühjahrsveranstaltung im März 2014 ins Netz gehen soll. Der Grund: "Plusanschluss.de ist nicht so eingeschlagen, wie erwartet", so Sobol. Ebenfalls zur nächsten Frühjahrsmesse soll "Virtual Shelf", eine Lösung zur digitalen Erweiterung des Sortiments am PoS, bereit für den Roll-out sein. Die Kosten für den Fachhändler belaufen sich dabei auf etwa 100 Euro pro Monat.
Unterdessen will EP noch in diesem Herbst 25 neue Medimax-Standorte eröffnen. Darunter zehn ehemalige Promarkt-Filialen, von denen die Verbundgruppe künftig acht als Regiebetriebe führt; zwei gehen an Franchisenehmer.




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