Verschlungene Pfade

Logistik: Verschlungene Pfade

Zwischen 600 und 2.000 Anlieferungen gibt es täglich in Straubing. Und bei jedem Lkw, der auf das Werksgelände einbiegt, ist das weitere Vorgehen exakt vorgegeben. Der Hersteller oder Spediteur gibt mit einem Vorlauf von 48 Stunden Bescheid, wann die Ware kommen wird. Auch dieses Avisieren der Ware ist größtenteils automatisiert über die Supply-Chain-Management-Lösung iLogx. Bringt der Lieferant die Produkte zum Tor, übernehmen die Entpacker von Ingram Micro den Job.
Nach dem Ausladen wird die Ware nur grob kontrolliert, so wird zum Beispiel geprüft, ob auch wirklich zehn Paletten FritzBoxen geliefert wurden. Dann beginnt das sogenannte „Vereinnahmen“: Jedes Produkt wird noch einmal mit seinen Daten in das System eingebucht – bei bekannten Waren wie der FritzBox kein Problem, denn sie sind schon im System erfasst. Aufwendiger wird es allerdings bei neuen Produkten, die bislang noch nicht hinterlegt waren. Diese müssen genau gemessen werden: Länge, Breite und Höhe werden ebenso aufgenommen wie das Gewicht.
„Rund 200 Produkte werden täglich neu in unser System aufgenommen“, erklärt Alois Freudenstein, Consultant Operational Excellence bei Ingram Micro. Aufgrund dieser Eckdaten erfolgt bei allen Waren eine weitere Klassifizierung: Sie werden eingeteilt in sogenannte „Repack“-, „Full Case“- oder „Unconveyable“-Waren. Repacks sind Einzelprodukte wie zum Beispiel USB-Sticks, die umverpackt werden müssen, um sie versandsicher zu machen.
Fällt ein Produkt unter die Kategorie Full Case, so kann sie in einem Originalkarton gelagert und weitergeschickt werden. Bei Logistikern sind diese Produkte besonders beliebt, verursachen sie doch den geringsten Aufwand. „Unconveyable ist alles, was zu groß oder zu schwer ist, um es auf der Fördertechnik zu bewegen“, erklärt Freudenstein weiter.
Klassische Unconveyables sind Serverschränke oder große Flatscreens. Die Unterteilung ist wichtig, denn sie erklärt, warum ein Händler beispielsweise bei einer Bestellung gleich mehrere Pakete erhält – alles eine Frage des Weges, der Zeit und damit der Kosten. Es ist schlicht günstiger, mehrere Pakete auf die Reise zu schicken, als ein großes Paket zusammenzustellen.




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