Tiefe Einblicke für den Kunden

Schaufenstergestaltung

Keine Frage: Was Apple in seine Flagship-Stores und die Telekom in die Arbeit von Design-Agenturen investiert, kann ein Mittelständler nicht aufbringen. „Muss er aber auch nicht“, beruhigt Jon Christoph Berndt von Brandamazing. Denn ein einladendes Schaufenster ist nicht unbedingt teuer. Außer durch das Ausmisten sämtlichen Promotion-Materials kann man sich schon mit ein paar Kleinigkeiten von Wettbewerbern abheben. Zum Beispiel mit Sauberkeit. „Tote Fliegen im Schaufenster – ein absolutes Tabu“, so Berndt. Und wie schon Nils Zimmermann von Mutabor, spricht sich auch Berndt dafür aus, nur wenige oder gar nur ein Produkt-Highlight zu präsentieren. Dann bleibt noch genug Platz für den Blick nach innen. Noch ein Tipp: Shop-Besitzer sollten im gesamten Laden das Konzept der „aufsteigenden Blickrichtung“ verfolgen. Das heißt: Hohe Sachen gehören nach hinten, niedrige nach vorne.
Eine Fläche für aktuelle Aktionen
Trotz des vorweg proklamierten tiefen Einblicks – auf Ankündigungen im Fenster muss man nicht vollständig verzichten. Es bietet sich an, eine feste Fläche für wechselnde Aktionen einzurichten, etwa in einem Bilderrahmen. „So hat man einen definierten Raum für Aktionen. Aber bitte den Text nicht mit einem fast leeren Edding oder in fünf verschiedenen Schriftarten auftragen.“ Sauber und sachlich – das reiche. „Es soll ja nicht aussehen wie bei der Post“, lacht Berndt. Und was man im Grunde immer tun sollte, wenn man unsicher ist: „Fragen Sie Ihre Putzfrau, ob sie den Laden betreten würde! Sagt sie ,Nein‘, müssen Sie ganz schnell etwas ändern.“
Katja Schönherr