Warenhauskette in Not 09.11.2022, 08:20 Uhr

Buero.de will 47 Galeria-Filialen übernehmen

Nachdem der Kaufhauskonzern Galeria Karstadt Kaufhof zum zweiten Mal innerhalb von zwei Jahren Insolvenz in Eigenverwaltung beantragt hat, zeichnet sich eine unerwartete Wende ab: Buero.de-Chef Markus Schön meldet Interesse an bis zu 47 Standorten der Kaufhauskette an.
(Quelle: Galeria Karstadt Kaufhof)
131 Filialen umfasst das Reich von Galeria Karstadt Kaufhof - noch. Der krisengeschüttelte Kaufhauskonzern hat jetzt zum zweiten Mal innerhalb von zwei Jahren eine Insolvenz in Eigenverwaltung beantragt und angekündigt, bis 2024 mindestens ein Drittel aller Galeria-Filialen zu schließen, rechnerisch also mindestens 45 Häuser.
Für die betroffenen Mitarbeiter, aber auch für die Bürgermeister der betroffenen Städte, die eine Verödung ihrer Fußgängerzonen befürchten, zeichnet sich jetzt ein möglicher Ausweg aus der Misere ab. Markus Schön, Vorstandsvorsitzender der Buero.de-Gruppe hat Interesse daran angemeldet, einen Großteil der zur Disposition stehenden Galeria-Filialen zu übernehmen. Nach Medienberichten wollte Schön zunächst 40 Häuser übernehmen, hat aber inzwischen sein Angebot auf 47 Filialen erweitert. Buero.de ist auf den Handel mit Bürobedarf spezialisiert.

Buero.de bringt sich in Stellung

Deswegen werde Schön auch mit Arndt Geiwitz sprechen, dem Insolvenzverwalter der maroden Kaufhaus-Gruppe. Schön kündigte an, das Personal mitübernehmen zu wollen. Es scheint aber noch nicht ausgemacht, dass die 47 Häuser nach einer erfolgreichen Übernahme unter dem Namen Buero.de operieren werden. Möglich wäre auch ein neues Konzept, das sich von der Fokussierung auf Bürobedarf löst.
Dass Buero.de in die Fläche expandiert, ist für Branchenbeobachter keine wirkliche Neuigkeit. Erst vor kurzem hatte das Unternehmen drei Warenhäuser im Raum Frankfurt übernommen. Ende Oktober war Schön mit der Aussage zitiert worden, sein Unternehmen plane pro Jahr den Kauf von bis zu 20 Standorten. Bei der Übernahme von Galeria-Häusern will sich Schön vor allem an Lagen in Mittelstädten orientieren, nicht in den Metropolen. Inwieweit sich Buero.de und Galeria bei der Aufteilung des Filialnetzes einig werden, bleibt abzuwarten.




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