Destatis 31.10.2019, 12:45 Uhr

Nur Hälfte größerer Firmen in Deutschland mit schnellem Internet

Trotz aller Bemühungen der Bundesregierung den Breitbandausbau voranzutreiben, haben immer noch zahlreiche deutsche Unternehmen mit zehn oder mehr Mitarbeitern keinen Zugang zu einer schnellen Internet-Verbindung mit mindestens 30 MBit/s.
(Quelle: Zurijeta / shutterstock.com)
In Deutschland verfügen 88 Prozent der Unternehmen mit mindestens 10 Beschäftigten zwar über eine feste Breitbandverbindung ins Netz, doch nur gut die Hälfte (51 Prozent) haben eine halbwegs schnelle Internet-Verbindung von mindestens 30 MBit pro Sekunde. Das geht aus dem Jahrbuch 2019 des Statistischen Bundesamts (Destatis) hervor, das die Behörde am Mittwoch in Berlin vorgestellt hat. Damit liege Deutschland im EU-Vergleich im Mittelfeld, sagte Referentin Melanie Bodenseh.
Bei der Nutzung von Cloud-Angeboten seien Unternehmen in Deutschland im EU-Vergleich etwas verhaltener, sagte Bodenseh. Ein Fünftel nutzten im Jahr 2018 kostenpflichtige Angebote. Es gebe jedoch deutliche Unterschiede je nach Größe der Firmen. Von den Unternehmen ab 250 Beschäftigten griffen 49 Prozent auf Cloud-Services zu. Der EU-Durchschnitt lag im gleichen Zeitraum um sieben Prozentpunkte höher (56 Prozent) als hierzulande.
Privat nutzen demnach inzwischen 90 Prozent aller Personen ab 10 Jahren das Internet, von den 16- bis 44-Jährigen waren es nahezu 100 Prozent. Die Generation 65 Plus habe dabei deutlich aufgeholt, sagte Destatis-Präsident Georg Thiel. Am häufigsten suchen die Nutzer nach Informationen über Waren und Dienstleistungen (91 Prozent), für die Kommunikation per Mail (89 Prozent) und für die Suche nach Informationen zu Gesundheitsthemen (66 Prozent).

Online-Kontakt zu Behörden

Zu Behörden und öffentlichen Institutionen hatten im ersten Quartal 2018 demnach 57 Prozent der Internet-Nutzer Online-Kontakt - gegenüber 2008 ist dieser Wert nahezu gleich geblieben (55 Prozent). In den meisten Fällen sei es dabei lediglich um die Suche nach Informationen gegangen. Immerhin 34 Prozent haben sich amtliche Formulare heruntergeladen. Nur knapp jeder Fünfte schickte die ausgefüllten Formular jedoch auch online zurück.
Das Statistische Bundesamt gibt seit 1952 jährlich sein Nachschlagewerk heraus, das Statistische Jahrbuch 2019 wird aber die letzte gedruckte Ausgabe sein. Künftig will die Behörde ihr digitales Angebot ausbauen und sich von der "Hard Copy" verabschieden, sagte Thiel. Der Bedarf an einem digitalen Zugang zu statistischen Daten sei zunehmend gefragt. Die Informationen werden künftig auf allen Endgeräten zur Verfügung stehen. Die Website www.destatis.de habe eine neue Optik erhalten, die Such-Optionen seien verbessert worden, sagte Redaktionsleiterin Juliane Gude. In der online verfügbaren Datenbank stünden mehr als eine Milliarde Werte zur Nutzung und Bearbeitung zur Verfügung.




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