29.04.2010, 09:58 Uhr

Hewlett-Packard kauft Palm für 1,2 Milliarden US-Dollar

Das Rätselraten hat ein Ende. Nicht Lenovo, sondern der IT-Konzern HP übernimmt den angeschlagenen Smartphone-Pionier Palm. Der Preis: 1,2 Milliarden US-Dollar.
Der schwer angeschlagene Smartphone-Hersteller Palm galt schon lange Zeit als Übernahmekandidat - jetzt hat sich mit HP tatsächlich ein Käufer gefunden. Wie gestern nach US-Börsenschluss bekannt wurde, zahlt der IT-Konzern pro Palm-Aktie 5,70 Dollar, damit beläuft sich der gesamte Kaufpreis auf 1,2 Milliarden US-Dollar. Bis Ende Juli soll der Deal unter Dach und Fach sein.
In den vergangenen Wochen und Monaten waren immer wieder die Namen möglicher Käufer kolportiert worden - darunter Nokia, HTC, Microsoft und Motorola. Zuletzt machte das Gerücht die Runde, der chinesische Computer-Hersteller Lenovo wolle sich Palm einverleiben.
Der Hintergrund: Palm befindet sich aufgrund des harten Wettbewerbs bereits seit längerer Zeit in einer existenzbedrohenden Krise. Mit dem Palm Pre unternahm das Unternehmen im vergangenen Jahr noch einmal einen letzten Befreiungsschlag - doch das als Hoffnungsträger gestartete Smartphone-Modell stieß bei den Verbrauchern nicht auf das ganz große Interesse, das Palm-Chef Jon Rubinstein, der auch nach der Akquisition an Bord bleiben soll, ursprünglich erhofft hatte.

Hewlett-Packard kauft Palm für 1,2 Milliarden US-Dollar

Mit der Übernahme will HP das Know-How von Palm nutzen, um seine Aktivitäten auf dem Smartphone-Markt ausbauen, die sich bislang auf die mäßig erfolgreichen Modelle der iPaq-Serie beschränken. Vor allem auf das Palm-Betriebssystem WebOS hat HP ein Auge geworfen.
Dieses bezeichnete Todd Bradley, Chef der HP-Computersparte, als ideale Plattform, um die eigene mobile Strategie auszuweiten. Tatsächlich hat HP nun eine echte Alternative zu den iPaq-Modellen, die Windows Mobile als Betriebssystem nutzen. Doch ob sich damit auch Marktanteile gewinnen lassen, bleibt abzuwarten.
Zumindest die Palm-Aktie hat durch die Ankündigung der Übernahme schon einmal profitiert: Diese schoss nachbörslich um 28 Prozent in die Höhe.




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