Review 16.02.2016, 10:04 Uhr

Office-Headset im Test: Plantronics Voyager Focus UC

Plantronics hat mit dem Voyager Focus UC ein Office-Headset im Programm, dass auch beim Musikhören eine gute Firgur abgeben soll. Wir haben das 299 Euro teure Gerät getestet.
Am Ende eines Arbeitstags im Büro mit gefühlten 100 Telefonaten sind wohl die meisten froh, wenn sie das Headset endlich abnehmen können. Plantronics hat mit dem Voyager Focus UC ein Gerät im Programm, bei dem dieses Bedürfnis nicht so schnell auftauchen soll, da man es auch als Kopfhörer zum Musikhören benutzen kann. Wir haben uns das Headset genauer angesehen und es auf seine Tauglichkeit im Büroalltag und der Freizeit geprüft.
Nach dem Auspacken fällt als erstes die hohe Verarbeitungsqualität auf, auch die der praktischen und stabilen Halterung/Ladevorrichtung. Der verwendete Kunststoff wirkt hochwertig, die Kanten sind sauber glattgeschliffen und die Tasten an den Ohrhörern haben einen sehr guten Druckpunkt. Die Kunstlederüberzüge am äußerst elastischen Metallbügel sowie an den Ohrteilen fühlen sich angenehm an, auch bei mehrstündigem Tragen. Hier macht sich auch das geringe Gewicht von 155 Gramm bemerkbar, damit sind sie sogar leichter als der HiFi-Kopfhörer T51p von Beyerdynamic.
Die bereits erwähnten Tasten erlauben das Managen von Gesprächen sowie die Steuerung der Musikwiedergabe. Erfreulicherweise hat Plantronics hier echte Tasten beziehungsweise Drehschalter verwendet und sich nicht wie manch anderer Anbieter auf Experimente mit kaum bedienbaren Touch-Oberflächen eingelassen.
Das Voyager Focus UC ist - wie der letzte Zusatz schon sagt - ein Büro-Headset, das man sowohl mit dem Festnetztelefon als auch mit dem Softphone und dem Smartphone verbinden kann. Die Koppelung klappte in allen Fällen sehr gut, über den mitgelieferten USB-Stick kann zudem jeder PC Bluetooth-fähig gemacht werden.

Guter Tragekomfort beim Voyager Focus UC

Tragen lässt sich das Gerät rechts oder links, der schwenkbare Mikrofonarm kann in beide Richtungen ausgefahren werden und klappt bei Nichtbenutzung mit einem Klick in die Ruheposition.
Die Sprachqualität war bei unseren Tests ausnahmslos gut, auch beim Gesprächspartner kamen wir gut an, selbst bei lauteren Umgebungsgeräuschen. Hierzu bedient sich Plantronics – wie auch die Konkurrenten von Jabra oder Sennheiser – einer Ansammlung mehrerer Mikrofone, die Störgeräusche ausfiltern bevor die Sprachsignale zum Gegenüber geschickt werden.
Um die Benutzung auch in Großraumbüros angenehmer zu machen, haben die Entwickler dem Voyager Focus UC eine aktive Geräuschunterdrückung (AC) spendiert. Diese konnte uns im Test aber nicht vollends überzeugen, denn gerade bei Stimmen oder Tastaturgeklapper waren kaum Unterschiede zwischen AC on und AC off festzustellen. Dafür wurden die Hintergrundgeräusche, die vom nahen Bahnhof durchs Fenster drangen, gut ausgeblendet. Ein weiteres, sehr praktisches Feature ist der verbaute Näherungssensor. Setzt man das Headset ab, wird die gerade laufende Wiedergabe gestoppt beziehungsweise das Telefonat stumm geschaltet.
Plantronics preist das Headset neben dem Büroeinsatz ja auch als Alternative für den Kopfhörer zuhause an, hier muss man aber klare Abstriche machen. Zwar ist der Tragekomfort exzellent, doch trübt das Fehlen des HiFi-Bluetooth-Codecs apt-X den Musikgenuss deutlich. Zum gelegentlichen Betrachten von Videos oder für ein paar Songs in der Mittagspause reicht die Qualität aber locker aus, weniger anspruchsvolle Hörer werden sicherlich mit dem Sound zufrieden sein, zumal die Abstimmung zwischen Bässen, Mitten und Höhen erstaunlich gut gelungen ist.

Testfazit Plantronics Voyager Focus UC

Insgesamt hat uns das Plantronics Voyager Focus UC sehr gut gefallen, als Büro-Headset ist es ohne Einschränkungen trotz des hohen Preises von 299 Euro zu empfehlen, vor allem aufgrund der guten Verarbeitung, der cleveren Features und nicht zuletzt dank der langen Akkulaufzeit von deutlich mehr als zehn Stunden bei Dauerbenutzung. Die Musikwiedergabe geht in Ordnung, für den im Prospekt versprochenen „HiFi-Stereo-Sound“ sollte man aber zu einem anderen Gerät greifen, etwa zum bauähnlichen Backbeat Sense von Plantronics. Dieses bietet ähnlich guten Tragekomfort und unterstützt Bluetooth-Streaming mit apt-X.




Das könnte Sie auch interessieren