Verbotener Insiderhandel 06.07.2011, 11:07 Uhr

Apple-Maulwurf gesteht

Ein Angestellter des Apple-Zulieferers Flextronics hat sich schuldig bekannt, in der frühen Entwicklungsphase Geheimnisse über das iPad und das iPhone 4 verraten zu haben. Jetzt drohen dem Mann hohe Haftstrafen.
Er hatte Einblick in die aktuellen Entwicklungen bei Apple und sein Wissen an kriminelle Börsenspekulanten verkauft - jetzt droht einem Mitarbeiter des Apple-Zulieferes Flextronics nach einem umfassenden Geständnis eine hohe Gefängnisstrafe. Wie das Nachrichtenportal Spiegel Online berichtete, könnte der 39-Jährige die nächsten 30 Jahre hinter Gittern verbringen. Zudem ist eine Geldstrafe von mehr als fünf Millionen Dollar möglich.
Der Mann hatte bereits Monate vor Erscheinen der Geräte technische Details verraten - und für seine "Dienste" zwischen 2008 und 2010 insgesamt 45.000 Dollar kassiert. Investoren können mit solchen Informationen gegebenenfalls abschätzen, wie sich Kurse entwickeln und enorme Gewinne abschöpfen. Alleine ein Blick auf die Entwicklung des Aktienkurses von Apple in den vergangenen Jahren lässt die möglichen Dimensionen des Betrugs erahnen: Im Oktober 2009, als der Angeklagte in einem Telefonat die Firmengeheimnisse verraten haben soll, kostete eine Aktie etwa 180 Dollar. Heute sind es rund 350 Dollar.

Infos für kriminelle Spekulanten

Wie es weiter hieß, gehörte der Beschuldigte einem Insiderring an. Ihm sei sehr wohl bewusst gewesen, dass seine Informationen genutzt würden, um Entscheidungen über Aktienkäufe oder -verkäufe zu treffen, gab der Mann nun vor Gericht zu Protokoll. Der Ring wurde von zwei so genannten Beratern gesteuert, die kriminellen Spekulanten die passenden "Experten" vermittelt haben sollen. Je nach Wunsch gab es dann Geheiminformationen zu Neuentwicklungen, Verkaufszahlen oder noch unveröffentlichten Geschäftszahlen.
Das endgültige Urteil soll 2013 verkündet werden. Bis dahin hat der Angeklagte Zeit, das Strafmaß durch eine enge Kooperation mit der Staatsanwaltschaft zu verringern.




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