Apple schickt Kamera-Autos auf deutsche Straßen

Fahrzeuge meiden Stoßzeiten

Wer vermutet, von der Kamera eines Apple-Autos aufgenommen worden zu sein und das Bild einsehen oder löschen lassen will, kann das bei dem Konzern unter anderem per E-Mail (mapsimagecollection@apple.com) beantragen. Dabei muss man den Ort und den ungefähren Zeitpunkt der Aufnahme angeben. Die Fahrzeuge meiden zudem Zeiten, an denen man davon ausgehen kann, viele Passanten ins Bild zu bekommen - etwa Samstagnachmittage in der Innenstadt.
Apple kann aus Fotos der Fahrzeuge unter anderem Informationen wie Namen von Straßen oder Geschäften sowie zu Verkehrszeichen und Straßenführung herausziehen. Die Fahrzeuge sind neben Foto-Kameras mit Laser-Radaren ausgestattet, die ihre Umgebung in 3D abtasten. Die auch unter dem Namen Lidar bekannten Geräte werden unter anderem in selbstfahrenden Autos eingesetzt. Die Fahrzeuge zeichnen zudem per GPS ihren Aufenthaltsort auf.
Andere Daten werden laut Apple nicht erhoben. Bei Google hatten die Kamera-Fahrzeuge seinerzeit zur präziseren Orientierung auch die Kennungen und Signalstärken von Wifi-Netzwerken registrieren sollen, speicherten aber auch Fragmente unverschlüsselter WLAN-Übertragungen. Das wurde vom Hamburger Datenschutzbeauftragten Johannes Caspar aufgedeckt, Google sprach von einem Fehler.
Der Start von Googles Street View Mitte 2010 wurde von der Debatte um das Recht auf Verpixelung nicht nur der Gesichter, sondern auch der Wohnhäuser überschattet. Die Straßenzüge deutscher Städte in dem Dienst weisen seitdem zahlreiche Lücken auf. Google schickte seitdem zwar mehrfach wieder Kamerawagen nach Deutschland, nutzte die Bilder aber nur, um das Kartenmaterial zu verbessern. Die veröffentlichten Street-View-Fotos wurden nicht aufgefrischt, und es wurden bisher auch keine Pläne dafür bekannt.




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