Mittelklasse-Kopfhörer 02.11.2016, 09:36 Uhr

Der P3 Series 2 von Bowers & Wilkins im Test

Im September hat Bowers & Wilkins eine neue Version seines On-Ear-Kopfhörer P3 angekündigt, wir konnten das Mittelklassegerät auf Herz und Nieren prüfen.
Mit dem P3 Series 2 hat Bowers & Wilkins seit kurzem die Neuauflage seines On-Ear-Kopfhörers P3 auf dem Markt, der Preis liegt mit 149 Euro im unteren Mittelfeld und sogar 50 Euro unter dem ersten P3. Dennoch soll der Klang ebenso gut wie beim Vorgänger sein, verspricht der Hersteller.
Im Test konnten wir dies bestätigen: Die Klangqualität macht dem Namen Bowers & Wilkins alle Ehre und sollte auch eher anspruchsvollere Hörer zufriedenstellen. Die Basswiedergabe hat uns gut gefallen, auch wenn wir uns ein wenig mehr „Punch“ gewünscht hätten. Das Intro des Songs „Killing in the name“ vom selbstbetitelten 1992er-Album von Rage against the machine klingt deshalb etwas schwachbrüstiger als man es bei einem solchen Titel gerne hätte, dafür überdecken die tiefen Frequenzen aber auch nicht die Stimme und die Gitarren, wie es bei manch anderen Headphones der Fall ist.
Wie gut ausbalanciert der neue P3 ist, konnte er beim Album „Live in Berlin“ des Sängers Sting unter Beweis stellen. Hier spielt der Ex-Police-Frontman zusammen mit dem  Royal Philharmonic Concert Orchestra, und der P3 Series 2 meistert die anspruchsvolle Aufgabe, die klassischen Instrumente unaufgeregt und natürlich wiederzugeben und dabei eine schöne Räumlichkeit zu bewahren.

Strammer Sitz am Kopf

Allerdings ist man nach den 75 Minuten dieses Albums auch froh, wenn man den Kopfhörer mal wieder vom Kopf nehmen kann, denn der Metallbügel drückt trotz der Polsterung verhältnismäßig stark auf den Kopf. Auf den Ohren wird der Druck dagegen gut verteilt, und das obwohl die Ohrpolster kleiner sind als bei manchem Konkurrenzprodukt. Sie sind zudem dank den integrierten Magnetkontakten leicht abnehmbar, etwa um die darunter eingesteckten Kabel auszuwechseln. Besser und einfacher kann man einen möglichen Tausch eines defekten Kabels nicht machen.
Überhaupt überzeugt der P3 Series 2 mit exzellenter Verarbeitungsqualität, die Materialien sind allesamt sehr hochwertig und lassen einen weitaus teureren Kopfhörer vermuten. Das komplette Gegenteil hierzu stellt allerdings die Tragebox aus billigem schwarzem Kunststoff dar. Sie ist mit aufgesprühtem „Samt“ auf Plastik ausgekleidet, das Scharnier klappert zudem und macht keinen allzu langlebigen Eindruck.
So werden die meisten Käufer den Kopfhörer wohl oder übel ohne Schutz in der Tasche verstauen, dank des Klappmechanismus kann der neue P3 auf ein kompaktes Format gefaltet werden. Insgesamt hinterließ der P3 Series 2 einen guten Gesamteindruck, besonders Fans klassischer Musik und Liebhaber von schönem Design kommen bei dem Kopfhörer auf ihre Kosten. Negativ ankreiden muss man den starken Druck bei längerem Tragen und das indiskutable Carrycase.   




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