BKA warnt vor steigender Cyberkriminalität

Kritische Infrastrukturen im Visier

Auch sogenannte kritische Infrastrukturen werden immer wieder Ziel von Cyberkriminellen. Dazu zählen alle Einrichtungen, deren Ausfall erhebliche Folgen etwa für die Sicherheit oder die Versorgung der Menschen hätte. Als Beispiel nannte Henzler den Fall eines örtlichen Stromversorgers, dessen Steuerungssoftware angegriffen worden sei. Auch die Bahn sei schon zum Ziel von Attacken geworden, beispielsweise als im Mai 2017 Anzeigentafeln und Ticketautomaten ausfielen.
Wie groß der finanzielle Gesamtschaden der Cyberkriminalität ist - das lässt sich nach BKA-Angaben auf Basis der polizeilichen Kriminalstatistik nicht beziffern. Allerdings habe allein Computerbetrug 2018 einen Schaden von 60,7 Millionen Euro verursacht (2017: 71,4 Millionen Euro).
Der Digitalverband Bitkom hatte vor wenigen Tagen eine Studie veröffentlicht, wonach analoge und digitale kriminelle Attacken die Unternehmen in Deutschland nach eigener Einschätzung jährlich 102,9 Milliarden Euro kosten. Dazu zählten Sabotage, Datendiebstahl oder Spionage. Der Schaden sei fast doppelt so hoch wie noch vor zwei Jahren.
Nach den Worten von Henzler muss man kein Computerexperte sein, um kriminelle Hacker-Angriffe zu starten. Diese illegalen Dienstleistungen würden im verborgenen Teil des Internets (Darknet) angeboten - neben Waffen und Rauschgift.
Dank besserer Sicherheitssysteme sind die Phishing-Fälle beim Online-Banking 2018 um rund die Hälfte auf 723 zurückgegangen, wie das BKA weiter mitteilte. Beim Phishing gelangen Kriminelle etwa durch Späh-E-Mails an sensible Daten wie Kontonummern und Kennworte.
Der Verband kommunaler Unternehmen forderte vom Gesetzgeber, Hard- und Softwarehersteller bei der Sicherheit ihrer Produkte mehr in die Pflicht zu nehmen. Dazu zähle, dass die Firmen schon während der Entwicklungsphase aufgedeckte Sicherheitslücken in ihren Produkten unverzüglich melden und beheben müssten.




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