Der drahtlose Rausch

Ob im Hotel, am Flughafen oder zu Hause: WLAN ist heute für viele Anwender eine Selbstverständlichkeit. Doch vor zehn Jahren waren die zur Nutzung nötigen Hotspots noch rar, auch wenn gerade ein rasanter Aufbau stattfand. Vor allem die IT-Branche maß der Technologie die größten Entwicklungschancen zu, weit vor dem Mobilfunk via GSM oder UMTS. Entsprechend kämpften WLAN-Provider, Mobilfunknetzbetreiber und ganz neue Anbieter um Standorte und Vertragspartner. Im Frühjahr 2003 etwa konnte Vodafone einen Vertrag zur Errichtung von Netzen in rund 350 Hotels von ­Accor und Dorint abschließen.

Doch schon damals plagte die deutschen Anbieter ein Grundproblem von WLAN: Es gab keinen einheitlichen Bezahlstandard. So mussten sich Nutzer bei einer Vielzahl von Anbietern anmelden oder Voucher kaufen. Teilweise waren diese auch sehr teuer. Viele Standorte gingen im Gegenzug dazu über, ihre Netze kostenlos anzubieten, um so Kunden beispielsweise in ihre Geschäfte, Gaststätten oder Hotels zu locken. Heute sind Gratis­netze weit verbreitet und WLAN eine Selbstverständlichkeit. Geld lässt sich inzwischen nur noch an ganz besonderen Standorten ohne Alternative wie in Flugzeugen oder auf Schiffen verdienen.