Individuelle Preise 11.06.2021, 09:05 Uhr

Dynamic Pricing: Persönliche Preisgestaltung gibt es in Deutschland noch nicht

Erhalten Nutzer von Apple-Geräten teurere Angebote ausgespielt? In Deutschland wurde bislang nur gemutmaßt, ob Händler ihre Angebote dergestalt individualisieren. Eine Studie zeigt jetzt: Hierzulande gibt es noch keine persönliche Preisgestaltung.
(Quelle: shutterstock.com/little Whale)
Oh nein! Das anvisierte neue Smartphone hatte beim letzten Preischeck im Internet noch 399 Euro gekostet. Jetzt, wenige Stunden später, verlangt derselbe Händler plötzlich 50 Euro mehr. Dynamischer Preis nennt sich das, wenn sich der Betrag in kurzen Abständen ändert, erklärt Christoph-Martin Mai, Referatsleiter Verbraucherpreise beim Statistischen Bundesamt.
"Der Klassiker sind Benzinpreise, die sich gleich mehrmals am Tag bewegen", sagt Mai. Am meisten kostet eine Tankfüllung oft morgens, kurz vor Arbeitsbeginn, und am späten Abend. "Preisänderungen lassen sich im Internet einfacher umsetzen als im stationären Handel. Da wird oft noch von Hand umetikettiert, deshalb gibt es so eine Preisgestaltung dort seltener."
2019 hatte das Statistische Bundesamt Verbraucherpreise im Internet über ein Jahr beobachtet. Insgesamt 42 Millionen Daten von über 200 Online-Händlern sind zusammengekommen. Die beobachteten Produkte entsprachen dem durchschnittlichen Einkaufsverhalten im Netz. Viel Kleidung zählt dazu, aber auch Reisen und Hotels. Das Ergebnis: Die meisten Händler (96 Prozent) ändern ihre Angebote nur selten, haben also noch keine wirklich dynamischen Preise.



Das könnte Sie auch interessieren