Dynamic Pricing: Persönliche Preisgestaltung gibt es in Deutschland noch nicht

Dynamische Strategien bei den großen Playern

"Viele Anbieter setzen das noch nicht so konsequent und einheitlich um oder haben zumindest keine eindeutige Strategie, die sich beobachten lässt", zieht Mai Bilanz. "Bei einzelnen Händlern lässt sich dagegen viel Dynamik erkennen." Die Unternehmen, die darauf setzen, gehörten tendenziell zu den großen, internationalen Playern.
In eine ähnliche Richtung gehen die Ergebnisse einer Studie aus dem Jahr 2018 von den Marktwächtern der Verbraucherzentralen. Sie haben sich die größten Händler in verschiedenen Sparten angeschaut. Bei fast allen stellten sie Bewegungen im Untersuchungszeitraum fest. Meist waren die Änderungen vergleichsweise selten und klein. Doch mancher Anbieter veränderte manchen Preis fast täglich: So hätte ein Baumarkt für eine Fensterbank fast jeden Tag etwas anderes verlangt.
Besonders häufig setzten Elektronikmärkte und Online-Apotheken im Untersuchungszeitraum auf Dynamik. Dabei geht es auch nicht immer nur um kleine Anpassungen, wie das Beispiel eines großen Modehändlers zeigt. Die Marktwächter folgten der Preisentwicklung einer Stoffhose. Innerhalb weniger Tage schwankte das Angebot in mehreren Schritten zwischen knapp 80 Euro und knapp 200 Euro. Und bei einem großen Elektronikhändler zahlten Kunden, die am falschen Tag zuschlugen, für ein Smartphone 220 Euro mehr als an anderen Tagen.



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