Ex-Telekom-Chef Ricke 21.10.2009, 11:24 Uhr

"Ich war noch nie so unfrei"

Der Top-Manager hat in einem Interview erstaunlich offenherzig über seine Zeit als Vorstandsvorsitzender beim Bonner Ex-Monopolisten berichtet.
Kai-Uwe Ricke hat in einem Interview für das Buch "Die da oben" (Jan Heidtmann/Barbara Nolte; Suhrkamp Verlag, Erscheinungstermin: Ende Oktober) über seine Zeit als Telekom-Chef aus dem Nähkästchen geplaudert. In dem Gespräch, das vorab in der morgigen Ausgabe des Wirtschaftsmagazins Capital zu lesen sein wird, sagte der Manager unter anderem, dass er in seinem Leben noch nie so unfrei gewesen sei wie in den letzten Jahren beim Bonner Ex-Monopolisten. Er habe damals Freiheit mit Macht verwechselt, gab Ricke zu Protokoll.
In den Top-Etagen des Konzerns habe eine Kultur des Misstrauens geherrscht. "Je höher man steigt, umso misstrauischer muss man sein, weil jeder, der um die Ecke kommt, im Zweifel etwas will."

Ex-Telekom-Chef Ricke: "Ich war noch nie so unfrei"

Als Glück bezeichnete Ricke den Umstand, aufgrund seines relativ jungen Alters keine gesundheitlichen Schäden davongetragen zu haben. Doch trotz aller Strapazen will der Manager seine Zeit als Telekom-Chef nicht missen: Die Position sei eine Riesenerfahrung, ein Segen gewesen.
Allerdings übte Ricke auch Selbstkritik und betonte, dass man die Rolle, die man bekommen hat, auch ausfüllen wollen müsse: "Ich war nicht verliebt genug in die Rolle des Telekom-Chefs“, so Ricke.




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