19.08.2009, 16:28 Uhr

René Obermann stinkt der Regulierungsdrang der EU

Der Telekom-Chef hat in einem Interview das Verhalten der EU-Kommission angeprangert, günstige Tarife für die Verbraucher durchsetzen zu wollen, dabei aber gleichzeitig die hohen Investitionskosten für die Unternehmen zu vergessen.
Telekom-Chef René Obermann ist mächtig sauer auf die EU-Kommission – wegen derer angeblicher Regulierungswut bei Breitbandnetzen. In einem Interview mit der Wochenzeitung "Die Zeit" klagte der Manager über das offensichtliche Bestreben der EU, „die Verbraucher und Wähler über sinkende Preise jubeln zu sehen“. Dabei würden aber völlig die Milliarden-Beträge außer acht gelassen, die für den Aufbau der modernen Netze aufgewendet werden müssten. In diesem Zusammenhang sprach der Manager von einer „Sünde an der europäischen Infrastrukturentwicklung“ – nämlich dass die einen viel in den Netzausbau investierten und andere die Netze günstig nutzen sollen.
Es sei absurd, donnerte Obermann weiter, dass die Telekom 50 Prozent Marktanteil beim Breitband halte, aber 100 Prozent der Fläche ausbauen soll – um diese dann den Wettbewerbern für einen niedrigen, regulierten Preis zur Verfügung zu stellen.
Erst kürzlich hatte die Telekom mitgeteilt, für das laufende Geschäftsjahr die Investitionen in den Breitbandausbau um 100 Millionen auf 200 Millionen Euro senken zu wollen. Die Ankündigung war auf scharfe Kritik der Wettbewerber gestoßen.




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