Wegen Senkung der TAL-Gebühren 02.04.2009, 16:46 Uhr

Telekom will Breitbandausbau prüfen

Der Konzern beklagt, dass ihm durch die Senkung der TAL-Entgelte mehrere Millionen Euro fehlen würden, die ursprünglich in den Ausbau des DSL-Netzes gesteckt werden sollten
Selten haben 30 Cent für mehr Aufruhr bei den Telekommunikationsanbietern in Deutschland gesorgt. Nachdem die Bundesnetzagentur gestern die Senkung der Entgelte für die letzte Meile (TAL) von 10,50 Euro auf 10,20 Euro bekannt gegeben hat, sieht sich die Deutsche Telekom nun nicht mehr im Stande, den Breitbandausbau auf dem Land wie geplant voranzutreiben. "Die Entscheidung der Behörde ist für uns ein Investitionshemmnis", so Telekom-Finanzvorstand Timotheus Höttges. Laut Telekom sind derzeit mehr als acht Millionen Anschlüsse an Wettbewerber vermietet, diese müssen nun 30 Cent weniger pro Anschluss an die Telekom zahlen. Die Telekom will als Konsequenz nun prüfen, inwieweit zusätzliche Investitionen in den Breitbandausbau noch realisiert werden können. 2009 wollte die Telekom rund 100 Millionen Euro investieren sowie zusätzliche Projekte angehen.Der VATM reagiert erwartungsgemäß "mit völligem Unverständnis" auf die Argumentation der Telekom. VATM-chef Jürgen Grützner wirft der Telekom konkret vor, dass es den Bonnern nicht um die Sache des Breitbandausbaus gehe, sondern um die Durchsetzung unternehmenspolitischer Strategieziele. Grützner weiter: "Die Telekom versucht weiterhin, Wettbewerb zu verhindern oder zu verdrängen." Wie auch die Telekom erwartet der VATM für seine Mitglieder die Unterstützung der Politik, nur eben in genau gegengesetzter Richtung wie die Deutsche Telekom.



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