Terrorfahndung 03.04.2009, 15:18 Uhr

Telekom droht neuer Datenskandal

Der Bonner TK-Konzern soll dem BKA im Rahmen der Terroranschläge vom 11. September 2001 Millionen Kundendaten geliefert haben - ohne richterlichen Beschluss
Die Deutsche Telekom kommt einfach nicht aus den Schlagzeilen: Nach der "Spitzelaffäre", die immer noch die Bonner Staatsanwaltschaft in Atem hält, droht nun bereits ein neuer Datenskandal. Wie die "Frankfurter Rundschau" berichtete, soll das Bundeskriminalamt (BKA) vom Ex-Monopolisten Millionen von Kundendaten erhalten haben - und zwar ohne richterlichen Beschluss und ohne konkrete Hinweise auf Gefahren oder Täter.
Anlass waren dem Bericht zufolge die Terroranschläge vom 11. September 2001 auf das World Trade Center in den USA. Im Rahmen einer daraufhin eingeleiteten Rasterfahndung seien Kundendaten der Telekom systematisch ausgewertet worden. Ziel sei es gewesen, so genannte Schläfer - also noch nicht aktiv gewordene Terroristen - zu ermitteln.
Wie es weiter hieß, umfasste das Raster islamische (Ex)-Studenten zwischen 18 und 40 Jahren, die aus einem "verdächtigen" Herkunftsland stammten. Die Telekom wollte dazu keine Stellungnahme abgeben und verwies auf das BKA, das die Vorwürfe dementierte: Man habe lediglich nach ausgewählten Mitarbeiterdaten gefragt, so die Behörde - zu einem Abgleich sei es aber nicht gekommen.
Doch egal welche Erkenntnisse in dieser Sache noch ans Tageslicht kommen werden, eines ist bereits jetzt klar: Das ohnehin schon arg ramponierte Image der Telekom erhält durch die neuen Vorwürfe einen weiteren tiefen Kratzer.



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