15.12.2011, 16:08 Uhr

Unitymedia darf Kabel BW übernehmen

Nach etlichen Zugeständnissen hat Liberty Global, der Mutterkonzern des Kabelanbieters Unitymedia, vom Bundeskartellamt endlich grünes Licht für die Übernahme des Mitbewerbers Kabel BW bekommen.
Die Konsolidierung auf dem Kabelmarkt schreitet voran. Nachdem der Konzern Liberty Global im März dieses Jahres bereits Unitymedia übernommen hatte, sind nun die Weichen für eine weitere Übernahme gestellt. Wiederum heißt der Käufer Liberty Global, der Übernahmekandidat ist dieses Mal Kabel BW. Die Übernahme konnten sich die US-Amerikaner nur mit weitreichenden Zugeständnissen an das Bundeskartellamt sichern, dieses hatte in den vergangenen Jahren immer wieder ähnliche Konsolidierungsbestrebungen, etwa vom Branchenprimus Kabel Deutschland, abgelehnt.
Die Zugeständnisse betreffen in erster Linie zwei Bereiche. Liberty Global muss großen Wohnanlagen ein Sonderkündigungsrecht einräumen. So können alle Verträge mit einer Kundenzahl von mehr als 800 und einer Restlaufzeit von mindestens drei Jahren außerplanmäßig gekündigt werden. Künftig könnten damit auch Wettbewerber Verträge mit diesen Kunden abschließen.
Des Weiteren muss der Anbieter künftig darauf verzichten, digitale Free-TV-Programme zu verschlüsseln. Das Kartellamt erhofft sich durch diese Maßnahmen einen Ausgleich zur neuen Marktmacht des Konzerns. Nach der Übernahme hätte Liberty Global in Deutschland alleine 1,74 Millionen Breitbandkunden und würde damit Kabel Deutschland mit 1,34 Millionen Kunden als Spitzenreiter ablösen (Stand der Breitbandkunden zum Ende des dritten Quartals 2011).




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