Bundesnetzagentur schreibt keinen flächendeckenden 5G-Ausbau fest

Kritik von FDP und Grünen

Unzufrieden zeigte sich die FDP - deren Vertreter im Beirat, Reinhard Houben und Frank Sitta, stimmten gegen das Regelwerk. Sie monierten, dass sich Versorgungsauflagen weiterhin auf die Zahl der abgedeckten Haushalte bezögen. "Dieser Ansatz wird dem potenziellen Anwendungsspektrum des Mobilfunks nicht gerecht. Wir fordern statt einer Haushaltsauflage die Umstellung auf Fläche."
Die Grünen bemängelten, auch beim 5G-Ausbau gelte für die Bundesregierung das Credo "Straße vor Schiene". Die deutsche Automobilindustrie profitiere besonders. "Einmal mehr konnten eilig Lobbyinteressen durchgesetzt werden. Den Autokonzernen wird auf Kosten der Steuerzahler eine komplette 5G-Infrastruktur errichtet. Der Ausbau von 5G auf der Schiene wird zweitrangig behandelt", kritisierten die Grünen-Politikerinnen Margit Stumpp und Katharina Dröge.
Die Deutsche Bahn begrüßte dagegen die Auflagen. "100 Mbit/s für die fahrgaststarken Bahnstrecken bis 2022 bedeuten einen spürbaren Gewinn für alle Kunden der DB und einen historischen Technologieschub für den Schienenverkehr", erklärte Sabina Jeschke, Vorstand Digitalisierung und Technik.
5G spielt für Privatkunden derzeit noch eine untergeordnete Rolle, da die meisten verfügbaren Anwendungen noch mit 4G (LTE) gut nutzbar sind. Auch sind noch keine 5G-fähigen Smartphones auf dem Markt. Erste 5G-Verträge dürften nicht vor 2020 in Deutschland zu haben sein.




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