Arcandor 09.06.2009, 19:00 Uhr

Karstadt ist pleite

Rund 43.000 Mitarbeiter bangen nach der Insolvenz um ihren Arbeitsplatz
Nach zähen Verhandlungen musste der Handelskonzern Arcandor doch die Segel streichen und am 9. Juni beim Amtsgericht Essen den Antrag auf die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens wegen drohender Zahlungsunfähigkeit stellen. Betroffen sind die 91 Karstadt-Warenhäuser sowie die 28 Sporthäuser der Gruppe, dazu kommen der Katalogversender Quelle sowie der Versandhändler Primondo; die Touristiktochter Thomas Cook sowie der Homeshopping-Sender HSE 24 bleiben von dem Verfahren unberührt.
Bis zur letzten Minute hatte Arcandor-Vorstand Karl-Gerhard Eick noch versucht, über staatliche Hilfen nach dem Beispiel des Autobauers Opel das Unternehmen zu retten, letztendlich jedoch blieben diese Bemühungen ohne Erfolg. Gut 43.000 Beschäftigte des Konzerns bangen nun um ihren Job und hoffen auf eine schnelle Lösung.
Und in der Tat steht der Rivale Metro bereits in den Startlöchern. Metro-Chef Eckhard Cordes plant, die Karstadt-Warenhäuser nach der Übernahme mit der eigenen Tochter Kaufhof zusammenzulegen. Kommt das Geschäft zustande, sollen von den insgesamt 200 Warenhäusern etwa 160 erhalten bleiben, dem Rest droht das Aus. Kartellrechtliche Bedenken befürchtet Cordes nicht, es habe bereits Vorgespräche gegeben.
Nach Medienberichten plant Cordes unterdessen bereits den Weiterverkauf des neuen Warenhauskonzerns; so ist der italienische Investor Maurizio Borletti laut dem "Handelsblatt" an einer Beteiligung interessiert. Metro wollte diese Berichte allerdings nicht kommentieren.



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