IFA-Vorschau 02.09.2014, 11:18 Uhr

Mekka für Technik-Fans

Vom 5. bis 10. September 2014 läutet die IFA den Technik-Herbst ein. Telecom Handel hat alle wichtigen Infos zusammengestellt, die TK-Fachhändler für einen Besuch der weltgrößten CE-Messe wissen müssen.
Traditionell wird Berlin im Frühherbst zum Mekka all derjenigen, die sich für Consumer Electronics interessieren – sei es beruflich oder privat, oder auch beides. Denn knapp 60 Prozent der immerhin 240.000 Gäste unter dem Funkturm waren im vergangenen Jahr Fachbesucher, laut Veranstalter kamen 46.000 davon aus dem Ausland zur IFA 2013.
Die Tendenz: Die IFA wird internationaler, größer und auch vielfältiger. Über die Jahre wurde es deshalb eng auf dem Messegelände, ein Luxusproblem, das sich so manch anderer Messeveranstalter nur wünschen kann. Deshalb erwartet die Besucher in diesem Jahr eine leicht veränderte Messestruktur.

Mehr Raum für das TK-Segment

Durch die Fertigstellung des „CityCube Berlin“ beispielsweise, eines futuristisch anmutenden Neubaus auf dem Messegelände, gewinnt die IFA rund 6.000 Quadratmeter zusätzliche Fläche auf zwei Ebenen. Im Obergeschoss hat sich bereits Samsung eingemietet, die Koreaner können dort nun auch offiziell ihr gesamtes Produktspektrum inklusive Weißer Ware präsentieren.
Denn, und auch das ist eine Neuerung in diesem Jahr, die Messe hat die bislang geltende Trennung von Consumer Electronics und Haushaltsgeräten nun endlich aufgehoben. Dieser Schritt war längst fällig, schließlich haben sich die Aussteller in den vergangenen Jahren nur mehr bedingt an diese Vorgabe gehalten. 
Durch den Umzug von Samsung ergibt sich eine Rochade, die sich durch weite ­Teile des Messegeländes zieht: So wird in den ­bisherigen Samsung-Bereich (Halle 20) nun Sony einziehen, die im vergangenen Jahr noch in Halle 4.2 zu finden waren. Diese Fläche belegt jetzt wiederum der Bereich Telekommunikation, der früher zum Teil in Halle 9 angesiedelt war. Insgesamt, und das ist die gute Nachricht, steht dem ­TK-Segment auf der IFA 2014 deutlich mehr Ausstellungsfläche zur Verfügung.
Und hier sind wieder einige große Namen vertreten – mit Ausnahme von Microsoft und Apple, aber diese hatten der IFA auch schon in den vergangenen Jahren die kalte Schulter gezeigt. Darüber hinaus feiern auch einige Newcomer auf dem Messegelände ihre IFA-Premiere. Historisch bedingt stehen vor allem die TV-Geräte im Zentrum der IFA-Highlights. Und hier werden die Hersteller eine ganze Reihe von Neuerungen präsentieren.

Neue TV-Generation kriegt die Kurve

Dazu gehören beispielsweise Fernseher mit sogenannten Curved-Displays, die neben einer schärferen Darstellung ein besonderes Filmerlebnis versprechen, da das Bild größer und kontrastreicher wirken soll. Und natürlich spielt auch die Größe im TV-Bereich wieder eine gewichtige Rolle, Samsung beispielsweise wird auf der Messe einen 110-Zoll-UHD-TV präsentieren. Ein weiteres Kernthema der IFA 2014 wird darüber hinaus der anhaltende Siegeszug der Vernetzung unterschiedlicher Geräte sein – Stichwort Smart Home. Man darf gespannt sein, welche neuen Lösungen die Hersteller in Berlin hierzu präsentieren werden.
Ein wahres Heimspiel ist die IFA für die Kooperationen – entsprechend groß ist der Stellenwert, den sie der Veranstaltung einräumen. Euronics etwa hat in diesem Jahr seinen Messestand komplett neu konzipiert und bietet auch Endkunden die Chance,­ sich über Trends zu informieren. Anders Expert und ElectronicPartner, sie konzentrieren sich auf die Fachbesucher – ebenso wie die Distributoren, die auch in diesem Jahr wieder zahlreich auf der IFA vertreten sind. 
Nicht nur die Aussteller, auch der Veranstalter scheut kaum Mühen, wenn es um die Gunst der Fachbesucher geht. Wie auch in den vergangenen Jahren gibt es einen kostenlosen Shuttle­ vom Flughafen zum Messegelände, die Fast Lane sorgt für einen schnelleren Zugang auf die Messe und vieles mehr. Das Fachbesucher-Ticket kostet im Vorverkauf übrigens 37 beziehungsweise 53 Euro für zwei Tage. Viele Distributoren, Kooperationen und auch Hersteller sind aber auch gerne bereit, ihren Partnern den Besuch der Messe zu spendieren. Nachfragen lohnt sich. 
Lesen Sie auf den nächsten Seiten, was konkret in den Bereichen Distribution, Smartphone & Tablet, Netzbetreiber sowie Smart Home auf der IFA geboten ist!

Distribution: Schaufenster für den Handel

Wenn es um die IFA geht, geizen die Consumer-Electronics-Kooperationen nicht mit Superlativen. Von der „wichtigsten internationalen Leitmesse für technische Konsumgüter“, auf der Impulse für die nächste Saison gesetzt werden, spricht etwa Expert – und betont, dass das insbesondere auch für den TK-Bereich gelte.
Auch Elec­tronicPartner weist explizit auf die „wachsende Bedeutung der Telekommunikation“ auf der IFA hin, und für Euronics ist die Berliner Ausstellung gar der „Orderplatz Nr. 1 der Branche“. Klar, dass sich alle drei Verbundgruppen vor Ort präsentieren – allerdings in unterschiedlichem Umfang.
Euronics hat seinen Messestand wieder einmal neu konzipiert und stellt nun in Halle 23 unter dem Motto „Euronics Trend ­Race“ aus. In Form einer „Rennstrecke“ gibt es im Endverbraucherbereich viele Neuigkeiten – insbesondere zum Thema Smart Home – zu sehen; eingerahmt werden diese vom Show Car des Mercedes-AMG-DTM-Teams, von Fahrsimulatoren und einer Carrera-Bahn.
„Unsere Mitglieder erhalten auf der IFA wichtige Impulse für das Jahresendgeschäft“, wirbt Vorstand Benedict Kober um eine Teilnahme der Fachhändler. Expert und Electronic­Partner verzichten hingegen wieder auf einen­ Endkundenbereich. „Wir sehen uns als Basis- und Servicestation im hektischen Messegeschehen“, sagt EP-Vorstand Friedrich Sobol. Händler können Gespräche mit EP-Fachleuten führen, etwa zum 360°-Marketingkonzept.

TK-Distribution auf der IFA

Von den TK-Distributoren sind unter anderem wieder Komsa, Eno, Selectric und Herweck vor Ort. Herweck ist dabei nicht mehr im Reseller Park anzutreffen, sondern hat nun einen eigenen Stand in der Telekom-Halle 4.2. Thematisch geht es – neben dem Premium-Partner-Portfolio – um die Initiative „Shop Locally“. Neben Neuheiten locken zudem Messeaktionen mit Einkaufsvorteilen.
Eno Telecom hingegen hat die Standfläche im Vergleich zum Vorjahr etwas verkleinert – dafür gibt es in diesem Jahr wieder eine Hausmesse. Die IFA nutzt Eno, um seinen Fachhandelspartnern einen neuen Margen-Kalkulator für den PoS vorzustellen. Weiterhin gibt es Infos rund um Dienstleistungen wie den White-Label-Online-Shop oder die Fachhandels-App.
Von den beiden Newcomern des Vorjahres, Selectric und EinsAmobile, ist 2014 nur noch Selectric mit dabei. Hier stehen das GK-Kompetenzcenter, das neue Vodafone-Fachhandelskonzept sowie Social-Media-Pakete im Mittelpunkt des Auftritts.
Komsa ist erstmals in Halle 6.2 anzutreffen. Der Distributor bietet drei Themenwelten an: „Home & Living“, „Active & Fit“ sowie „Mobile & Connected“. Mehrere Hersteller wie Sony, Samsung oder Microsoft sind zudem im Außenbereich des Stands sichtbar vertreten. Außerdem stellt sich Komsa als Dienstleister mit dem Spektrum Logistik, Produktveredelung, B-Ware und Online-Services vor.
Aetka hingegen ist nicht vor Ort. Zwar bezeichnet Vorstand Uwe Bauer die IFA als „einen der Dreh- und Angelpunkte“ unter den Branchenmessen, dennoch habe man sich in diesem Jahr erneut auf das Geschäftsführertreffen und die Regionalforen fokussiert – eine Strategie, die übrigens auch Brodos verfolgt. Hingegen ist Ingram Micro Mobility und IT2U Berlin wieder eine Reise wert. IT2U zeigt Terminals und Displays für den PoS und demonstriert, wie sich der Online-Einkauf mit dem Einkauf am PoS verbinden lässt.

Smartphone und Tablets: Im Premierenfieber

Die IFA ist für die meisten Hersteller die große Bühne für die Vorstellung ihrer Neuheiten für das Weihnachtsgeschäft. So wird es 2014 einige vielversprechende Premieren von Smartphones und Tablets geben, zum Beispiel wenn Samsung bei seinem „Unpacked Event“ wahrscheinlich sein neues Phablet Galaxy Note 4 zeigen wird. Auch Sony, LG, HTC und Huawei werden ihre Neuheiten bereits in den Vortagen auf den Pressekonferenzen präsentieren. Bis auf Apple und Microsoft Devices (Nokia) sind wieder praktisch alle großen Hersteller auf der diesjährigen IFA dabei.
Allerdings verzichten die im Vorjahr vertretenen BlackBerry und Motorola diesmal auf einen großen IFA-Auftritt. Apple-Fans können zumindest in der i-Zone, einem Bereich für Zubehör in den Hallen 13 bis 15, stöbern und vielleicht schon das ein oder andere Accessoire für das iPhone 6, das erst nach der IFA vorgestellt wird, entdecken.
Auf die IFA kommen aber auch eine Reihe vielversprechender Newcomer wie die Smartphone-Hersteller Wiko, NGM oder Phicomm mit ihren Produktportfolios. Und neben neuen Smartphones und Handys werden auch wieder einige Tablets ihre Premiere in Berlin erleben. Die IT-Hersteller wie Acer, Lenovo oder Toshiba dürften hier die ersten Adressen sein, dazu treten aber auch wieder einige der kleineren Hersteller auf der Messe an.
Alle Anbieter von Mobiltelefonen und Tablets sind leider gut über das Messegelände verteilt, zudem finden sich manche auch nur als Unteraussteller bei den Distributoren, den Netzbetreibern oder ausschließlich im Händlerzentrum. Am einfachsten wird noch der Gang zu den asiatischen UE-Riesen wie Samsung, LG oder Sony, deren Präsenzen in eigenen Hallen kaum zu übersehen sein werden. 
Netzbetreiber auf der IFA
Zu den alljährlichen IFA-Ausstellern aus der Riege der Netzbetreiber zählen die Deutsche Telekom und Vodafone – und beide Anbieter sind auch diesmal wieder dabei. Die Telekom stellt erstmals in einer neuen Halle aus; 3.000 Quadratmeter groß ist der Stand in Halle 4.2. Vorgestellt wird ein „Magenta Portfolio“ aus den Bereichen Entertainment, Kommunikation, Wohnen, Cloud und Service.
Vodafone hingegen ist erneut in Halle 18 anzutreffen. Das Motto des Messeauftritts lautet „Was immer du vorhast“ und soll zum Entdecken, Erschaffen und Erleben anregen. Thematisch geht es unter ande­rem um „sichere­ Kom­munika­tion“ und „Kundenservice in der digitalen Gesellschaft“.  Außerdem gibt es Informationen zur Netzentwicklung und der Integration von Kabel Deutschland.

Smart Home: Die Mischung macht´s

Ob nun auf kurze Distanz via NFC und Bluetooth oder über mehrere Räume hinweg per WLAN oder Powerline – auf der IFA kommt man am Thema Vernetzung nicht vorbei. Auch in diesem Jahr nimmt Smart Home eine zentrale Rolle auf der Messe ein – und das vor allem in der TecWatch-Halle 11.1, wo Institute, Verbände und Hersteller neben einzelnen Produkten auch komplexe Lösungen zum vernetzten Wohnen zeigen werden. Das Ausstellungsprogramm wird wie in den Vorjahren ergänzt durch Vorträge und Diskussionsrunden, am Freitag, 5. September gibt es beispielweise um 11.30 Uhr einen Vortrag zur Thematik Connected Car zu sehen. Um das „Internet der Dinge und technische Assistenzsysteme“ geht es in einer Präsentation am Montag um 12.30 Uhr.
Gespannt sein darf man auch auf die Messestände der großen Anbieter wie Samsung oder LG, die erstmals Weiße Ware gemeinsam mit CE-Produkten ausstellen dürfen. Dadurch ergeben sich gerade bei Smart-Home-Lösungen, etwa zwischen Waschmaschine und Smartphone, ganz neue Möglichkeiten der Präsentation, zudem dürfte das Thema Vernetzung so noch mehr Präsenz auf der IFA erfahren. Bislang hatte sich der Veranstalter gfu immer dagegen gewehrt.
Abgesehen von den klassischen Produkten des intelligenten Zuhauses und den Zukunftsvisionen auf der TecWatch werden auch vernetzte Audio-Lösungen im Mittelpunkt stehen. Neben den allgegenwärtigen Kopfhörern – die immer häufiger auch echten ­HiFi-Klang via Bluetooth apt-X liefern können, haben etliche Hersteller portable und stationäre Soundsysteme angekündigt. Das reicht vom einfachen Bluetooth-Speaker im zweistelligen Euro-Bereich über Docking­stationen für iPhone und Co. bis hin zu Multiroom-Systemen, mit denen die simultane Beschallung von mehreren Räumen gleichzeitig möglich ist. 
Besuchen Sie die IFA? Hier abstimmen!




Das könnte Sie auch interessieren