Bitkom-Studie
08.06.2015, 16:05 Uhr

29 Prozent der Deutschen offen für Mobile Payment

Knapp ein Drittel aller Deutschen steht dem mobilen Bezahlen grundsätzlich aufgeschlossen gegenüber. Doch es mangelt immer noch an Akzeptanzstellen im Handel.
29 Prozent der Deutschen sind offen für Mobile Payment
(Quelle: LDprod -Shutterstock)
Es ist kein Geheimnis: Mobile Payment kommt in Deutschland einfach nicht so richtig in Schwung. Jetzt hat der Branchenverband Bitkom eine neue Studie veröffentlicht, wonach immerhin rund 29 Prozent der Deutschen dem Bezahlen per Smartphone aufgeschlossen gegenüber stehen.
Wie aus der Umfrage weiter hervorgeht, können sich 22 Prozent der Befragten vorstellen, in Zukunft ihre Rechnungen kontaktlos über NFC (Near Field Communication) zu begleichen; 7 Prozent haben dies bereits getan. In der traditionell besonders technikaffinen Gruppe der 14- bis 29-Jährigen zeigen sich 27 Prozent offen für dieses Bezahlverfahren, 14 Prozent haben es schon genutzt. Beim Bezahlen via NFC hält der Anwender sein mobiles Endgerät vor ein Lesegerät, um seine Rechnung zu begleichen. Abgerechnet wird in der Regel über eine Kreditkarte.
„Das Smartphone wird in absehbarer Zeit neben Bargeld ein weit genutztes Zahlungsinstrument sein. NFC ist die Schlüsseltechnologie, die diese Entwicklung vorantreibt“, ist sich Bitkom-Vizepräsident Ulrich Dietz sicher.

Akzeptanzstellen bleiben Mangelware

Dennoch: Trotz der optimistischen Einschätzung steckt das mobile Bezahlen generell - aber insbesondere auch in puncto NFC - noch in den Kinderschuhen. Und das, obwohl die Smartphone-Hersteller schon seit längerer Zeit eine große Auswahl an NFC-fähigen Geräten anbieten.
Der eigentliche Hemmschuh ist die fehlende Infrastruktur: Derzeit gibt es in Deutschland erst rund 60.000 Akzeptanzstellen für das kontaktlose Bezahlen per NFC, das entspricht rund 8 Prozent aller Kassenterminals. "Was Lesegeräte in den Geschäften angeht, haben wir im Vergleich zu anderen Ländern noch großen Nachholbedarf“, räumt Dietz ein.
Allerdings soll in den kommenden Jahren die Anzahl der NFC-fähigen Terminals nach Einschätzung des Bitkom rasch wachsen. „Wenn die Kassenterminals flächendeckend umgerüstet sind, wird das Bezahlen per Smartphone in kürzester Zeit einen Durchbruch erleben“, glaubt Dietz.
Außerdem schaffe die NFC-Technologie die Voraussetzungen für eine Reihe weiterer praktischer Anwendungen der „Mobile Wallet“, also der digitalen Brieftasche. So werde es künftig möglich sein, sich beispielsweise per Smartphone beim Carsharing anzumelden und das Auto zu starten. „Mittelfristig kann die Mobile Wallet im Smartphone die physische Brieftasche und den Schlüsselbund komplett ersetzen“, so Dietz.




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