Apple Pay und Google Pay im Praxis-Check

Wie sicher ist das Zahlen mit dem Smartphone?

Die Blicke der Kassierer hellen sich auch schnell wieder auf, wenn sie sehen, wie flott man mit dem Smartphone oder der Smartwatch den fälligen Betrag beglichen hat - deutlich schneller jedenfalls, als man Schein und Münzen passend aus der Geldbörse kramen kann.
Google Pay setzt dabei die Bedienungshürde noch etwas niedriger als Apple an. Auf einem Android-Smartphone mit NFC-Chip werden Beträge bis 25 Euro in der Regel ohne zusätzliche Erkennungsmethode freigegeben, so wie bei einer kontaktlosen Kredit- oder Debitkarte. Bei höheren Beträgen werden aber auch auf den Android-Phones Fingerabdruck, PIN oder die Gesichtserkennung fällig.
Bei der Sicherheit müssen sich Apple Pay und Google Pay nicht hinter anderen Bezahlverfahren verstecken, ganz im Gegenteil. Bei beiden System werden nicht die eigentlichen Kreditkartendaten gespeichert und an den Händler übertragen, sondern nur eine Token genannte virtuelle Kreditkartennummer. Damit können die Daten auch nicht ausgespäht und für Betrugsversuche missbraucht werden.
Sollte das Smartphone gestohlen werden, löscht die Bank nur das virtuelle Gegenstück der Karte und muss nicht die eigentliche Kreditkarte sperren. Und auch der Vergleich zum Bargeld fällt hier zugunsten der Smartphones aus. Wird eine Geldbörse gestohlen, sieht man in der Regel sein Geld nie wieder.

Ist die Privatsphäre geschützt?

Wie sieht es bei den verschiedenen Bezahlverfahren mit dem Schutz der Privatsphäre aus? Hier gilt das Bargeld als unschlagbar, weil es zumindest beim Bezahlen gar keine Spuren hinterlässt. Auf dem Kontoauszug sieht man nur, wo man Geldscheine abgehoben hat. Beim Bezahlen mit dem Smartphone wird die Anonymität immerhin gegenüber dem Händler gewahrt. Er erfährt nur, dass der Betrag freigegeben wurde und ist nicht in der Lage, die Daten für eine Profilbildung auszuwerten. Voll im Bild ist dagegen die Kreditkartengesellschaft oder die jeweilige Bank.
Apple betont, dass sie gar keine Details sehen, sondern lediglich den Datenstrom verschlüsselt durchleiten. "Wenn du mit einer Bankkarte bezahlst, speichert Apple Pay keine Daten zu deiner Transaktion, die auf dich zurückzuführen sind", heißt es im Supportdokument. Google weist seine Kunden dagegen darauf hin, dass bei jeder Transaktion über Google Pay etliche Daten erfasst werden können. Wer sich daran stört, sollte Google Pay besser nicht einsetzen.

Wie sieht es mit den Kosten aus?

Für die Verbraucher ist die Nutzung von Apple Pay oder Google Pay kostenlos. Und auch bei den Händlern fallen keine Zusatzkosten an. Der iPhone-Hersteller verlangt jedoch von den Banken Geld. Wie viel Apple kassiert, ist ein Branchengeheimnis. Für die USA gehen Experten von 0,15 Prozent der Transaktionssumme aus, in Europa dürfte der Wert niedriger sein, weil der zu verteilende Gebührenkuchen insgesamt deutlich kleiner ausfällt.




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