Italienisches Start-up will Google mit Datenbrille zuvorkommen

Der Internetriese Google erregte große Aufmerksamkeit, als er die Brille "Google Glass" ankündigte, die Informationen wie Textnachrichten, Navigationsanweisungen oder Infos zu Sehenswürdigkeiten direkt ins Sichtfeld des Trägers einblendet (erweiterte Realität, "Augmented Reality", AR). Das italienische Start-up-Unternehmen GlassUp will dem Suchmaschinenprimus nun zuvorkommen und hat eine eigene AR-Brille angekündigt, die noch in diesem Jahr auf den Markt kommen soll. 

Die GlassUp-Brille zeigt zum Beispiel eingehende E-Mails sowie SMS-, Twitter- und Facebook-Nachrichten an, während der Träger weiterhin die Welt um sich herum wahrnimmt. Technisch realisiert werden die Einblendungen mit einem Mini-Beamer im Bügel, der die Texte auf einen halbtransparenten Spiegel im rechten Brillenglas projiziert. Die Einblendungen sollen so dezent erfolgen, dass der Benutzer sich nicht gestört fühlt. Mit Daten versorgt wird die Brille via Bluetooth von einem Android-Smartphone, auf dem eine kostenlose App läuft. Darüber hinaus hat der Hersteller ganz konkret auch Apps für iOS und Windows Phone geplant.

Einen funktionierenden Prototypen zeigte GlassUp bereits auf der CeBIT. Vorbestellungen für das fertige Produkt, das ab September ausgeliefert werden soll, sind derzeit schon über die Website von GlassUp zu einem Preis von 299 Euro möglich. Zudem ist der Hersteller derzeit in Gesprächen mit einem deutschen Distrubutor, wie der GlassUp-CEO Francesco Giartosio auf Nachfrage von Telecom Handel bestätigte. Wenn das Unternehmen die Verhandlungen erfolgreich abschließt, können Händler in Deutschland die Brille voraussichtlich ab Oktober beim Distributionspartner bestellen.