Marktübersicht Handys 08.07.2010, 11:16 Uhr

Nicht ohne meinen Touchscreen

Welche Handys sind derzeit relevant für den deutschen Markt? Die Antwort finden Sie in unserer großen Marktübersicht, die rund 200 Modelle der wichtigsten Hersteller mit ihren Kernfeatures auflistet. Plus: Tabelle im PDF-Format als Verkaufshilfe für den PoS.
Den Handy-Käufer erwartet in Deutschland trotz einer gewissen Marktkonsolidierung bei den Herstellern noch immer eine riesige Auswahl an Handys. Über 200 Modelle sind verfügbar, vom Einfach-Handy zum Telefonieren für 30 Euro bis zum Edel-Smartphone für viele hundert Euro. Zwischen den preislichen Extremen ist die Geräteklasse im Bereich von 100 bis 200 Euro aktuell besonders gefragt. In den ersten Monaten des Jahres stammten die Bestseller wie das LG KP500 Cookie oder das Samsung S5230 aus dieser Kategorie.
Touchscreen für alle
Diese Geräte stehen auch für den Mega-Trend: Touchscreen-Handys sind echte Renner und finden sich – bis auf die absolute Einsteigerklasse unter 50 Euro – inzwischen in jedem Segment. Auch der schwächelnde Marktführer Nokia hat den Wunsch vieler Kunden endlich erkannt und startet mit den preiswerten Touch-Handys 5228 und 5230 jetzt den Gegenangriff auf die Koreaner LG und Samsung, die hier bisher den Ton angeben.
Unter 200 Euro kommen aber auch zunehmend echte Smartphones, vor allem mit dem Android-Betriebssystem, auf den Markt. O2 verkauft mit dem HTC Smart auch ein erstes Modell mit dem Betriebssystem Brew von Qualcomm in Deutschland. Die günstigen Smartphones erreichen ihren Preis meist durch eine abgespeckte Hardware, vor allem was die Auflösung der Kamera und schnelle Datenübertragung betrifft. Vielen Kunden wird das egal sein, entsprechend könnte der Marktanteil dieser Geräte künftig stark zunehmen und höherwertigen Produkten Probleme bereiten.

Marktübersicht Handys: Nicht ohne meinen Touchscreen

Oberklasse-Smartphones punkten derzeit noch mit hochauflösenden Kameras mit bis zu zwölf Megapixeln, edlen Hüllen oder auch Gigahertz-Prozessoren. Der Maßstab im Highend-Segment ist noch immer das iPhone, dessen vierte Generation jetzt in die Shops kommt. Die Alternativen der anderen Hersteller verkaufen sich dabei immer mehr über den Preis: Da das neue iPhone noch teurer wird, besteht zunehmend eine Chance für preislich attraktive Produkte mit ähnlicher oder besserer Ausstattung.
Der Kampf im lukrativen Highend-Segment dürfte sich sogar noch verstärken, wenn im Herbst Nokias Spitzenmodell und Hoffnungsträger N8 auf den Markt kommt und weitere Smartphones mit der neuen Version des Symbian-Betriebssystems von den Finnen vorgestellt werden. Zudem arbeiten sie an ersten Geräten – wahrscheinlich Netbooks und Tablets –, die das Betriebssystem MeeGo einsetzen, das zusammen mit Intel entwickelt wird.
Auch die ersten Smartphones mit dem komplett erneuerten Windows Mobile 7 von Microsoft werden noch für dieses Jahr im Highend-Bereich erwartet. Den Massenmarkt hat dagegen Samsung mit dem eigenen Bada-Betriebssystem im Auge, mit dem das S8500 Wave als erstes Produkt gerade erschienen ist – weitere sollen bald folgen. Selbst das System von Palm könnte eine Renaissance erleben, nachdem HP den US-Hersteller gekauft hat und webOS in seine Smartphones integrieren wird – bisher war dort ausschließlich Windows Mobile zum Einsatz gekommen.

Marktübersicht Handys: Nicht ohne meinen Touchscreen

Neben Touchscreens und Smartphones treten andere technische Trends zunehmend in den Hintergrund: Bei Kameras scheint das Pixelrennen vorbei und mit fünf bis acht Megapixeln der Idealwert erreicht, schnelle Daten fließen in der Oberklasse mit HSPA, und auch der GPS-Empfänger ist ab der Mittelklasse schon fast ein Standard-Feature. Dass die Navigation trotzdem ein Unterscheidungsmerkmal von der Konkurrenz sein kann, zeigt Nokia mit seiner leistungsfähigen Gratisnavigation Ovi Maps für einige Smartphones, die den Verkauf fördern soll.
Ohnehin wird das Thema Anwendungen immer wichtiger: Ein App Store ist für einen Smartphone-Hersteller oder für den Anbieter des Betriebssystems inzwischen ein Muss. Die Strategien sind dabei unterschiedlich: Neben eigenen Stores wie von Apple, RIM oder Nokia gibt es auch herstellerübergreifende Angebote wie den Android Market oder den zukünftigen Application Store für Windows Phone. Hier nicht gleich ein eigenes Angebot aufbauen zu müssen, macht diese offenen Betriebssysteme auch für kleinere Hersteller attraktiv, was vor allem für Android gilt. Leistungsfähige Hardware entfaltet schließlich erst durch die Kombination mit der passenden Software ihr volles Potenzial für den Anwender.




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