Bluetooth-Kopfhörer 18.01.2019, 09:09 Uhr

Noise Cancelling für Einsteiger: Motorola Escape 800 ANC im Test

Der Escape 800 ANC von Motorola verspricht Active Noise Cancelling zum Sparpreis. Wir haben das 150 Euro teure Modell dem Praxistest unterzogen.
(Quelle: Motorola)
Beim Thema Active Noise Cancelling denkt man in erster Linie an Hersteller wie Bose, die seit Jahren lärmgeplagten Vielfliegern mit ausgeklügelter Technologie die Reise im lauten Flugzeug erleichtern. Allerdings lassen sich diese Hersteller ihre Kopfhörer auch entsprechend bezahlen und kassieren hier einen deutlichen Aufpreis gegenüber Modellen ohne aktive Geräuschunterdrückung.
Motorola will nun auch in diesem Teich mitfischen und schickt den Escape 800 ANC ins Rennen – und das zum Kampfpreis von 150 Euro. Die Verarbeitung ist auf einem ordentlichen Niveau, allerdings stellt man schon beim ersten Anfassen fest, dass hier weniger hochwertiger Kunststoff als bei der teureren Konkurrenz zum Einsatz kommt. Zumindest macht sich das dadurch geringere Gewicht positiv bei längerem Tragen bemerkbar. Dank der dicken Polster auf den Ohrteilen und dem sehr flexiblen Bügel ruht der Kopfhörer angenehm auf dem Kopf. Im Gegensatz zu manch teurerem Gerät lässt sich der Bügel sehr leicht auf eine bestimmte Größe einstellen und bleibt dann auch in dieser Position – das ist leider auch bei manchen Modellen jenseits der 300-Euro-Grenze nicht selbstverständlich. 
Die Bedienung erfolgt über vergleichsweise große Tasten an den Ohrteilen. Das sieht zwar etwas unschön aus, erleichtert das blinde Betätigen aber sehr. Seltsam ist jedoch die Tatsache, dass man das ANC separat deaktivieren will, wenn man den Kopfhörer ausschaltet – ansonsten erlebt man am nächsten Tag eine Überraschung in Form eines leeren Akkus. Dieser hielt die versprochenen zwölf Stunden im ANC-Betrieb durch, ein passabler Wert in Anbetracht des Preises.

Guter Klang - bei aktivem ANC

Beim Klang kann man keine Wunder erwarten, vor allem ohne das zugeschaltete ANC war die Wiedergabe sehr dumpf und mit überbetonten Bässen. Ist die Lärmreduzierung aber eingeschaltet bekommt man einen überraschend neutralen Sound, vor allem die Höhen kann der Escape 800 ANC gut wiedergeben. Es fehlt im Vergleich zu anderen Modellen, die ohne ANC in derselben Preisregion um Kunden buhlen, aber dennoch an Klarheit und vor allem Weite. Der nur 50 Euro teurere T51p von Beyerdynamic beispielsweise spielt in einer komplett anderen Liga und lässt den Motorola-Kopfhörer in allen Belangen alt aussehen – dafür bietet er aber auch weder Bluetooth noch Noise Cancelling.
Die Verarbeitung ist gut, die verwendeten Materialien könnten hochwertiger sein
Quelle: Motorola
Die Lärmunterdrückung ist gut, vor allem monotone und tiefe Frequenzen gelangen nur noch schwach an das Ohr des Nutzers. Wer sich allerdings im Großraumbüro Erleichterung erhofft, sollte zu teureren Modellen greifen, denn speziell Stimmen oder Tastaturgeklapper werden kaum gefiltert.
Bei der Übertragung von Musik vom Smartphone via Bluetooth greift der Kopfhörer auf den kostenlosen SBC-Codec zu, der allerdings viele Details „verschluckt“ und den Klang so dumpfer werden lässt. Mit dem beiliegenden Audiokabel hörten sich die Songs gleich eine ganze Nummer besser an. 
Insgesamt hat der Motorola Escape 800 ANC einen guten Eindruck hinterlassen. Für 150 Euro bekommt man ein effektives ANC, das gerade in der Bahn oder auf Flugreisen für Entspannung sorgen dürfte. Die Optik des Kopfhörers ist ansprechend, auch wenn das Material etwas billig wirkt.




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