29.10.2010, 12:07 Uhr

Das neue TomTom-Flaggschiff Go Live 1000 im Test

Das Go Live 1000 ist eines der wenigen Navigationsgeräte mit kapazitivem Touchscreen. Telecom Handel hat das neue Navi auf Herz und Nieren geprüft.
Für Navi-Nutzer brechen bessere Zeiten an. Mit dem TomTom Go Live 1000 ist nun ein weiteres Navigationsgerät auf dem Markt, das über einen kapazitiven Touch-screen bedient werden kann. Telecom Handel hat das neue Topmodell der Niederländer unter die Lupe genommen.
Bei dem 4,3-Zoll-Display haben die Entwickler in puncto Bedienbarkeit ganze Arbeit geleistet, das Blättern durch die Menüs gelingt genauso einfach wie die Eingabe des Zielorts oder das Scrollen durch die Karte. Lediglich bei der Auflösung von 480 x 272 Pixeln gibt es noch Spielraum für Verbesserungen – das Garmin nüvi 3790T etwa erreicht hier mit 800 x 480 Bildpunkten schon gehobenes Smartphone-Niveau.
Ein gewichtiges Verkaufsargument für die Oberklasse-Navis von TomTom sind die Internet-Services. Diese Live-Dienste sind sehr gut umgesetzt. So liest das Gerät den aktuellen Wetterbericht für die momentane Position oder für den Zielort vor. Über die lokale Google-Suche kann der Fahrer nach Schlagworten wie etwa einem Restaurant suchen. Hat der Nutzer sein Bluetooth-Handy mit dem Go Live 1000 gekoppelt, so kann er aus dem Menü heraus direkt in dem Lokal anrufen.
Das interessanteste Live-Feature ist aber HD Traffic. Im Test funktionierte die Stauumfahrung exzellent, das Navi empfahl nicht kategorisch eine Umleitung bei Stau, sondern nur dann, wenn sich eine Umfahrung tatsächlich lohnte. Dieses Feature kostet allerdings regulär 99 Euro im Jahr. Wer sich ein neues TomTom kauft, kann den Dienst ein Jahr lang kostenfrei testen, beim Go Live 1000 sind es sogar zwei Jahre.

Gehorcht (fast) aufs Wort

Bei der Routenplanung gibt sich das Gerät keine Blöße. Die Eingabe von Fahrtzielen erfolgt über die eingeblendete Tastatur oder über Sprachkommandos. In den meisten Fällen funktionierte die Spracheingabe gut, allerdings werden die Auswahlmöglichkeiten nicht nach der Größe des Ortes priorisiert. Wer ins bayerische Passau fahren möchte, bekommt auf das Sprachkommando „Passau“ hin deshalb als Erstes das kleine Dörfchen Passow in der Uckermark vorgeschlagen. So bleibt die Sprachwahl ein nettes Feature, aufgrund des hervorragenden Touchscreens werden die meisten Nutzer aber auf die klassische Eingabemethode zurückgreifen.
Ein Manko begleitet TomTom-Nutzer schon seit mehreren Geräte-Generationen und wurde auch beim Go Live 1000 nicht ganz beseitigt: Für die Routenberechnung  werden unzählige Straßen analysiert, so dass bis zur ersten Fahranweisung etliche lange Sekunden vergehen. Das mag unter anderem der Berücksichtigung von historischen Verkehrsdaten (IQ Routes) geschuldet sein, mit denen das Navi „weiß“, zu welcher Tageszeit und an welchem Wochentag wie viel Verkehr auf den einzelnen Straßen unterwegs ist. Dennoch wäre eine schnellere Routenberechnung wünschenswert.
Während der Testfahrt konnte das TomTom mit klaren und eindeutigen Sprachanweisungen überzeugen, die stets rechtzeitig kamen.
Bei mehrspurigen Straßen sind die Ansagen zwar immer noch recht gut, hier empfiehlt es sich aber, den Bildschirm im Auge zu behalten, um nicht den Überblick zu verlieren. TomTom hat dem Go Live 1000 dazu einen sehr guten Fahrspurassistenten mit eindeutiger Bebilderung spendiert. Ansonsten kann der Fahrer den Blick aber fast immer auf der Straße lassen, denn das TomTom liest neben Straßennamen auch eingehende SMS vom Handy vor, ebenso werden Verkehrshinweise oder der Wetterbericht per Sprachausgabe wiedergegeben.

Fazit

Insgesamt hinterlässt das TomTom Go Live 1000 einen rundum guten Eindruck. Das sehr gute Menü des Go 950 Live wurde im Wesentlichen übernommen und in gewissen Punkten leicht verbessert. Mit dem reaktionsschnellen Touchscreen macht die Bedienung richtig Spaß, lediglich die Auflösung könnte etwas höher sein. Bei der Routenführung braucht TomTom aufgrund des starken Infodienstes HD Traffic mit dem Go Live 1000 keine Konkurrenz zu scheuen.




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