Facebook 13.05.2011, 12:14 Uhr

Schmutzkampagne gegen Google fliegt auf

Um Google anzuschwärzen, hat Facebook eine Werbeagentur angeheuert, die gezielt kritische Berichte über den Umgang des Internetkonzerns mit Kundendaten lancieren sollte. Jetzt ist das Vorhaben aufgeflogen.  
Der Schuss ging nach hinten los. Wohl um den Konkurrenten Google gezielt zu diskreditieren, hat das soziale Netzwerk Facebook eigens die Werbeagentur Burson-Marsteller engagiert, die kritische Berichte über den Umgang des Internetkonzerns mit Kundendaten lancieren sollte. Ein Thema, für das Facebook ironischerweise in der Vergangenheit selbst immer wieder ins Fadenkreuz von Verbraucherschützern geraten war.
Jetzt ist die Schmutzkampagne aufgeflogen - weil ein Blogger das entsprechende Angebot von Burson-Marsteller ablehnte und stattdessen die E-Mails der Agentur im Netz veröffentlichte.
Facebook hat den Vorgang mittlerweile bestätigt - ein peinliches PR-Desaster für den Konzern von Gründer Mark Zuckerberg. Von dem Vorwurf einer "Verleumdungskampagne" will Facebook allerdings nichts wissen, wie verschiedene Nachrichtenagenturen berichteten. So sagte ein Firmensprecher, dass man "nur" erreichen wollte, dass Dritte überprüfen, wie Google ohne Erlaubnis der Nutzer Informationen auf den Facebook-Seiten sammelt und verwertet. Hierzu habe man Burson-Marsteller engagiert, um "Aufmerksamkeit auf dieses Thema zu lenken".

Attacke aus dem Hintergrund

Pikant allerdings: Facebook wollte anscheinend nicht als Auftraggeber direkt in Erscheinung treten. Vielmehr sollte den Berichten zufolge der Anschein erweckt werden, dass die kritischen Google-Berichte von unabhängigen und neutralen Quellen kommen. Gerade dieser Aspekt ist es, der Facebook nun besonders heftige Kritik und Häme einbringt. Dass ein solches anonymes Vorgehen falsch sei, räumte mittlerweile auch die Werbeagentur kleinlaut ein - dies verstoße gegen die eigenen Regeln.
Die Diffamierungsaktion steht beispielhaft für die Rivalität von Google und Facebook und zeigt, mit welch harten Bandagen mittlerweile um die Vormachtstellung im Internet gekämpft wird.




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