Angekündigt wurde Horizon von Unitymedia bereits im Herbst 2011, damals wurde Ende 2012 als Zeitpunkt für den Marktstart angepeilt. Nun soll es – mit einiger Verspätung – am 4. September so weit sein, dann will der Kabelanbieter mit seiner TV-Plattform an den Start gehen. Die Erwartungen an das Produkt sind hoch, wie auch die groß angelegten Präsentationen von Vorabversionen auf Messen wie der ANGA Com oder der IFA 2012 zeigten.

Horizon besteht aus mehreren Komponenten, Herzstück ist ein Recorder, der Kabelmodem für TV und Web, WLAN-Router sowie HDTV-Set-Top-Box in einem Gerät vereint. Zusätzlich wird es auch Multiroom-Clients geben, mit denen die Inhalte auf verschiedene Bildschirme im Haushalt gesendet werden können. Über den Internet-Zugang hat der Nutzer dabei Zugriff auf eine eigene Video-on-Demand-Plattform sowie verschiedene Smart-TV-Apps, der Fernseher selbst muss also nicht webfähig sein.

Auch Dateien im Heimnetzwerk, die beispielsweise auf dem NAS gespeichert sind, können über die Oberfläche von Horizon und die mitgelieferte Fernbedienung betrachtet werden. Diese verfügt auf der Rückseite über eine QWERTZ-Tastatur und ermöglicht die Steuerung mit Gesten. Die Preise für Hardware und Dienste standen zum Redaktionsschluss noch nicht fest, es soll aber sowohl ein Zahl- als auch ein Mietmodell geben.

Der Verkaufsstart soll in hohem Maße auch über den stationären Handel erfolgen, wie Hans-Werner Graffweg, Vice President Retail Sales bei Unitymedia KabelBW (UMKBW),­ gegenüber Telecom Handel erklärt. „Zunächst sind das die Exklusivpartner-Shops, die Händler von EP und Euronics sowie die Partner-Shops, die neben unseren auch andere Produkte im Sortiment haben“, so Graffweg.

Je nach Partnerstatus sollen Händler auch unterschiedlich große Horizon-Wände mit Flatscreen ordern können, an denen sie das Produkt mit Tablets und Smartphones präsentieren können. Auch wenn die Konsumenten TV-Produkte meist noch primär im UE-Handel suchen, misst Graffweg dem TK-Handel eine große Bedeutung bei der Vermarktung bei.

Denn mit der Plattform könne der Kunde Inhalte „nicht nur auf dem TV, sondern auch auf dem Tablet und Smartphone genießen – und der Händler kann dazu sehr gut schnelle Datentarife verkaufen“.