Smartphone 18.10.2018, 11:17 Uhr

Comeback: Palm ist wieder da

Ein US-Startup nutzt die Markenrechte des Handheld-Pioniers Palm und hat jetzt ein erstes Smartphone im ungewöhnlichen Kompaktformat vorgestellt.
(Quelle: Palm)
Ein US-Start-up-Unternehmen nutzt die Lizenz an der Marke des Mobility-Pioniers Palm für sein erstes Smartphone. Das Gerät gibt es zunächst beim US-Netzbetreiber Verizon mit einer fest verbauten SIM-Karte ausschließlich in Kombination mit einem bestehenden Vertrag für 350 Dollar. Es ist somit als eher Lifestyle-orientiertes Zweitgerät, das zum Beispiel in der Freizeit das große Smartphone des Nutzers ersetzt, konzipiert.
Das Smartphone selbst fällt durch seine kompakte Größe auf: Länge und Breite sind mit 97 mal 51 Millimetern kaum mehr als bei einer Kreditkarte, auch das Gewicht von 63 Gramm ist extrem niedrig. Die Front- und Rückseite bestehen aus Gorilla Glass 3, außerdem ist es gemäß IP68 geschützt. Die Hardware-Ausstattung umfasst ein 3,3-Zoll-Display, einen Snapdragon 435 Prozessor, 3 GB RAM, 32 GB Datenspeicher, einen Akku mit 800 mAh, eine 12-Megapixel-Rückkamera und eine ein 8-Megapixel-Selfiecam. Das Android 8.1-Betriebssystem wurde mit Apps und einer Oberfläche speziell an die Möglichkeiten des kleinen Bildschirms angepasst.
Palm ist eine große Marke in der Geschichte des Mobile Computing: 1996 stellte die damalige US Robotics-Tochter mit dem Palm Pilot einen der ersten brauchbaren Handheld-Computer vor, später ging die Marke zusammen mit der Mutter an 3Com. Mit der Übernahme von Handspring und deren Treo-Modellen, waren ab 2003 auch Smartphones im Programm von Palm.
Knapp zwei Jahre nachdem Palm selbst 2010 von HP geschluckt wurde, endete die Geschichte der Marke und des eigenen Betriebssystems webOS mit dem Rückzug des IT-Riesen aus dem Smartphone-Geschäft. Die Lizenz an Palm wurde später an den chinesischen TCT-Konzern verkauft, der heute unter anderem die Marken Alcatel und BlackBerry für Smartphones nutzt. Dieser unterstützt offenbar nun das 2018 gegründete und in San Francisco angesiedelte Start-up, das jetzt wieder einen Palm auf den Markt bringt.
Ob und wann das neue Palm-Gerät auch nach Deutschland kommen könnte, ist noch unklar, das innovative Nutzungskonzept als Zweitgerät wäre auf jeden Fall für einen Netzbetreiber ein interessanter Versuch.    




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