Smarte Assistenten: Smartphones werden immer intelligenter

Google liefert den Herstellern KI-Kompetenz

Jetzt stürzen sich also alle auf smarte Assistenten. Es ist eine strategische Entscheidung: Anbieter von Android-Geräten könnten sich schließlich einfach nur auf den Google Assistant verlassen, der solche Aufgaben mit Bravour erledigt. Doch der Bereich gilt so sehr als Schlüssel für die Zukunft, dass die meisten zunächst einmal mit aller Kraft versuchen, sich ein eigenes Standbein aufzubauen. Und das obwohl ein gewaltiger Aufwand und Unmengen an Daten nötig sind, um Software intelligent zu machen. Allein um ein Motorrad zu erkennen, müsse sie um die 150 Millionen Bilder durcharbeiten, rechnet ein Branchenexperte vor. Der Rückgriff auf Google wäre da zweifelsfrei effizienter.

In der Industrie zeichnet sich eine Trennlinie ab zwischen den Playern, die ihre Zukunft unbedingt mit einem eigenen Assistenten absichern wollen, und solchen, die darauf verzichten. Smartphone-Marktführer Samsung gehört ganz klar zur ersten Gruppe und will seinen bisher von der Fachpresse eher belächelten Assistenten Bixby zum vollwertigen Rivalen der Google-Software mit ausgefeilter Bilderkennung und anderen Hilfsfunktionen ausbauen. Dabei wollen die Südkoreaner ähnlich wie Google oder Amazon ein Partner-Ökosystem für das Geschäft aufbauen. So wurde demonstriert, wie in Kooperation mit Kosmetik-Handelsketten verschiedene Makeup-Farben im Foto ausprobiert werden können - und die Produkte über Bixby dann auch gleich bestellbar sind.

Auch ein Mobilfunk-Anbieter wie Telefónica kündigte in Barcelona einen eigenen Sprachassistenten namens Aura an, der unter anderem für die Kundenbetreuung zum Einsatz kommen soll. Deutschland ist unter den sechs Start-Ländern. Sony als Smartphone-Anbieter hält sich hingegen zurück. Das neue Smartphone Xperia XZ2 wird in Barcelona eher als Unterhaltungsmaschine präsentiert, mit der man auch vorzügliche Videos aufnehmen kann. Bei den Sprachassistenten hingegen werde man zwar sicher einiges selbst machen, aber ansonsten offen für andere Plattformen sein, sagt Marketingchef Hideyuki Furumi.




Das könnte Sie auch interessieren