Smartphone-Test
14.03.2023, 15:00 Uhr
Xiaomi 13 Pro: Der Party-Crasher
Als neues Flaggschiff von Xiaomi soll das 13 Pro Apple und Samsung angreifen. Im Test muss es beweisen, ob das gelingen kann.
Die Spitzenklasse über 1.000 Euro ist für die Smartphone-Hersteller besonders lukrativ, in Deutschland teilten sich bisher Apple und Samsung dieses Segment fast komplett. Für die anderen Hersteller war es auch mangels Prestige schwer, an der Party teilzunehmen. Xiaomi erntete zwar einige positive Resonanz für seine Flaggschiffe, die Verkäufe blieben aber bescheiden. Das soll sich nun mit der 13er-Serie ändern, deren Top-Modell 13 Pro im Test zeigen muss, ob es als Herausforderer punkten kann.
Keine Design-Experimente
Immerhin rufen die Chinesen für das Smartphone, das sie in der Heimat bereits seit einigen Wochen verkaufen, hierzulande selbstbewusste 1.299,90 Euro auf. Während die Konkurrenz auch auf bunte Farben setzt – das iPhone kam gerade in einer neuen gelben Variante –, bleibt Xiaomi konservativ und bietet das 13 Pro nur in Schwarz oder Weiß an. Das 229 Gramm schwere Gehäuse mit der Rückseite aus glasierter Keramik wirkt hochwertig, ist aber auch sehr glatt und wenig griffig. Die Kameraeinheit steht mit vier Millimetern deutlich auf der Rückseite heraus. Anders als bei den Vorgängern ist das Gehäuse nun gemäß der Norm IP68 vor Staub und Wasser geschützt.
Ganz weit vorne liegt Xiaomi mit dem 6,73 Zoll großen Amoled-Display, das nicht nur mit 3.200 x 1.440 Bildpunkten gestochen scharf ist, sondern auch viel Leuchtkraft entwickelt. Die Bildwiederholrate kann auf bis zu 120 Hz angepasst werden. Im leicht über die Seitenränder gebogenen Display ist der gut ansprechende Fingerabdrucksensor untergebracht.
Unter der Haube arbeitet mit dem Snapdragon 8 Gen 2 der ganz neue Top-Prozessor von Qualcomm, der von 12 GB Arbeitsspeicher unterstützt wird. Auch wenn Xiaomi eine etwas niedriger getaktete Version des Chips als Samsung erhält, ist die Leistung doch in allen Einsatzszenarien mehr als ausreichend. Allerdings wird das Gehäuse bei starker Beanspruchung des Chipsets ziemlich warm.
Die weitere Ausstattung entspricht dem Standard der Klasse. Nur ein Speicherkarten-Slot fehlt, hier müssen – zumindest in Deutschland, wo es im Gegensatz zu China nur eine Version gibt – die 256 GB interner Datenspeicher reichen. Apple und Samsung bieten hier Varianten mit bis zu einem Terabyte.
Als eines der ersten Endgeräte kann das Xiaomi 13 Pro auch den neuen schnellen Wi-Fi-7-Standard nutzen. Als Betriebssystem ist Android 13 in Kombination mit der hauseigenen Benutzeroberfläche MIUI 14 an Bord, die leider ab Haus bereits viele überflüssige Apps aufgespielt hat. Xiaomi verspricht, Betriebssystem-Updates bis einschließlich Android 16 zu liefern. Sicherheitspatches soll es fünf Jahre lang geben.
Mit 4.820 mAh ist der Akku üppig dimensioniert und bringt Anwender bei normaler Nutzung locker durch den Tag – neue Bestwerte liefert er allerdings nicht, die Konkurrenten von Apple und Samsung halten etwas länger durch. Dafür kann das 13 Pro mit dem beigelegten Ladegerät mit 120 Watt viel schneller laden: Schon in knapp einer halben Stunde ist der Kraftspender wieder befüllt. Drahtlos kann mit 50 Watt ebenfalls zügig aufgeladen werden.