Outdoor Watch 04.11.2022, 14:07 Uhr

Der Sport-Schreck: Die Amazfit T-Rex 2 im Test

Die T-Rex 2 von Amazfit ähnelt nicht nur optisch einer bekannten Casio-Uhr, sie soll ebenso robust sein und zudem mit vielen smarten Funktionen überzeugen können. Wir haben die Sportwatch getestet.
(Quelle: Amazfit)
Smartwatches mit Sportfokus gibt es mittlerweile wie Sand am Meer, neben den etablierten Marken wie Garmin und Fitbit wollen auch kleinere Brands wie Amazfit ein Stück des Kuchens abhaben. Der Hersteller ist zwar bereits seit einigen Jahren mit seinen Geräten in Europa vertreten, noch ist die Bekanntheit beim Zielpublikum aber eher gering. Das will der Hersteller unter anderem damit ändern, für vergleichsweise schmales Geld viel Ausstattung in seine Watches zu packen – so wie bei der neuen T-Rex 2 für 229,90 Euro.
Die Ausstattungsliste ist lang und lässt kaum etwas vermissen – zumal laufend neue Funktionen via Firmware-Update ausgeliefert werden. Neben der obligatorischen Pulsmessung, die sich im Test und im Vergleich mit einem Pulsgurt als sehr exakt herausgestellt hat, werden auch der Gehalt des Sauerstoffs im Blut analysiert sowie – derzeit noch als Beta-Funktion – die Atemfrequenz. An letzterem Feature muss aber noch ordentlich gearbeitet werden, die Daten stimmten quasi nur per Zufall mit der Realität überein. Auch die Messung des Stressniveaus ist eher Spielerei, aber da schneiden auch die deutlich teureren Modelle der Konkurrenz nicht gut ab. Positiv: Die Entwickler haben auf die Messung des Blutdrucks verzichtet, was manche andere Uhren zwar anbieten, doch wer schon einmal seinen Blutdruck gemessen hat, der weiß, dass das ohne eine Manschette nicht möglich ist.
Das Gehäuse ist sehr robust, der Look erinnert an die G-Shock von Casio
Quelle: Huami
An Trainingsmodi stehen mehr als 160 Sportarten zur Verfügung, im Gegensatz zu Fitbit müssen diese nicht erst durch ein Premiumabo freigeschaltet werden. Einige Trainings erkennt die Uhr automatisch, aber das klappte erst nach dem Anfang November ausgerollten Update zuverlässig.

Genaue Positionsbestimmung

Die Genauigkeit des GPS ist hervorragend, dank ständiger Aktualisierung der Satellitendaten ist die Erfassung des Standorts nur eine Frage von Sekunden. Das integrierte Barometer zeigt beim Bergsteigen die Höhe an und kann manuell oder mit GPS kalibriert werden.
Die Steuerung ist intuitiv, mit einfachen Wisch- und Tippgesten gelangt man schnell durchs Menü, der Touchscreen reagiert dabei sehr gut. In Maßen lässt sich das Menü auch individualisieren, um so häufig genutzte Funktionen noch schneller zu erreichen. Über die App kann man eine Handvoll zusätzlicher Apps installieren, unter anderen die sehr nützliche Routing-Funktion – die aber nur mit Android-Smartphones funktioniert.    
Elementar bei einer Outdoor-Uhr ist die Akkulaufzeit. Und hier macht der T-Rex 2 so schnell keiner etwas vor. Die angegebenen Zeiten konnten wir alle meist übertreffen, bei normaler Nutzung ohne GPS/Training waren bis zu 25 Tage drin, aber selbst bei täglichem Training von einer Stunde kamen wir locker über eine Woche.
Das Gehäuse erinnert – wohl nicht zufällig – an die erfolgreiche G-Shock-Serie von Casio und ist laut Hersteller nach verschiedenen Militärstandards zertifiziert. 
Im Test überstand die Uhr Stürze aus fünf Metern auf Steinboden schadlos, ebenso wie das Abspritzen mit einem Hochdruckreiniger oder eine Stunde in Salzwasser. Auch frostige Temperaturen – der Killer für jedes elektronische Produkt – stellen für die T-Rex 2 kein Hindernis dar. Eine Nacht im Eisfach bei minus 18 Grad ließ zwar den Akku etwas schneller zur Neige gehen, die Uhr funktionierte danach aber tadellos.

Testfazit Amazfit T-Rex 2

Insgesamt liefert der Hersteller mit der Amazfit T-Rex 2 eine tolle Outdoor-Uhr ab, die mit einem Preis-Leistungs-Verhältnis die Konkurrenz aufhorchen lassen sollte. Gut gefallen haben uns neben der Verarbeitung, der Benutzeroberfläche und der Vielzahl an gut umgesetzten Funktionen auch die Möglichkeit, quasi jede dieser Funktionen bis ins Detail zu individualisieren, von der Anzahl der zu nutzenden Satellitensysteme bis zum Alarm. Hier hat die T-Rex 2 klar mehr zu bieten als viele Wettbewerbsprodukte. Auf eine Freisprechfunktion wie bei den Modellen von Huawei muss man zwar verzichten, doch gerade beim Sport möchten die meisten wohl ohnehin ihre Ruhe vor störenden Anrufen haben ...




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