Wholesale-Vertrag 30.10.2019, 14:24 Uhr

Tele Columbus lässt Telefónica in sein Netz

Der Kabelnetzbetreiber Tele Columbus öffnet im Rahmen einer Wholesale-Kooperation sein Netz für Telefónica Deutschland.
(Quelle: totojang1977/shutterstock)
Tele Columbus öffnet sein Kabel- und Glasfasernetz für den Münchner Telekommunikationsanbieter Telefonica Deutschland. Der Vorstand habe eine Vereinbarung über eine langfristige Wholesale-Kooperation unterschrieben, teilte der Kabelnetzbetreiber mit. An Tele Columbus sind United Internet mit knapp 30 Prozent sowie Rocket Internet mit rund zwölf Prozent beteiligt.
Im Rahmen der Vereinbarung wird Telefónica Deutschland mit seiner Marke O2 zukünftig Breitband-Produkte über die glasfaserbasierte Netzinfrastruktur von Tele Columbus vermarkten, an die rund 2,3 Millionen Haushalten in Deutschland angeschlossen sind. Finanzielle Details wurden nicht genannt.
"Die zusätzlichen Wholesale-Umsätze ermöglichen uns weitere zielgerichtete Investitionen in den Glasfaserausbau für unsere wohnungswirtschaftlichen Kunden und Infrastrukturpartner", lobte Tele-Columbus-Chef Timm Degenhardt den Deal.
Telefónica wiederum kann durch die Kooperation sein Angebot beim Highspeed-Internet im Festnetz sowie bei TV-Diensten weiter ausbauen. Bereits im Mai hatte der Münchner Anbieter eine ähnliche Vereinbarung im Bereich Festnetz mit Vodafone geschlossen.
Der Hintergrund damals: Mit der Öffnung seines Kabelnetzes für Telefónica wollte der Vodafone-Konzern, der kurz vor der Übernahme des zweitgrößten deutschen Kabelbetreibers Unitymedia stand, die Bedenken der EU-Kommission zerstreuen. Diese hatte sich kritisch gegenüber der Fusion gezeigt und begründete dies mit der neuen Marktstärke Vodafones. Die EU-Kommission forderte in der Folge Nachbesserungen, die Vodafone in Form der Kooperation mit Telefónica entsprach. Die Übernahme wurde daraufhin durchgewunken.




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