23.07.2008, 12:59 Uhr

Vodafone schockiert die Börse

Nach der Bekanntgabe der Geschäftszahlen für das 2. Quartal rauscht die Aktie des Mobilfunk-Netzbetreibers in den Keller
Auf den ersten Blick sieht das Ergebnis halbwegs gut aus: Bis Ende Juli 2008 hat Vodafone seine Mobilfunk-Teilnehmerzahl auf 35,3 Millionen ausbauen können - mit einem Zuwachs von 883.000 Kunden allein im letzten Quartal. Auch die Zahl der DSL-Kunden, die der Anbieter direkt oder über seine Tochter Arcor gewinnen konnte, stieg auf 2,78 Millionen - das sind immerhin 128.000 mehr als noch vor drei Monaten.
Ein Blick auf die Ertragsseite zeigt jedoch die Kehrseite der Medaille: Auch im abgelaufenen Quartal gelang es dem Carrier nicht, den stetigen Umsatzrückgang aufzuhalten. So betrug der Serviceumsatz im Mobilfunk nur noch 1,790 Milliarden Euro - nach 1,824 Milliarden Euro im entsprechenden Vorjahresquartal. Der Rückgang war größer als die Zuwächse im DSL-Segment im selben Zeitraum: So stieg der Festnetzumsatz im 2. Quartal 2008 auf 571 Millionen Euro nach 552 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum.
Rückläufig ist auch die Zahl der DSL-Kunden, die direkt Kunde bei Arcor sind. Wies der Geschäftsbericht vor drei Monaten noch 2,53 Millionen eigene Kunden aus, so sind es jetzt nur noch 2,46 Millionen Kunden. Daraus läßt sich schließen, dass die Vermarktung von DSL unter dem Label Vodafone derzeit besser funktioniert als unter Arcor.
Auf die Börse hatten die aktuellen Geschäftszahlen des Konzerns geradezu katastrophale Auswirkungen: Die Anleger verkauften scharenweise Vodafone-Aktien und lösten dadurch mit einem Minus von rund zwölf Prozent den stärksten Kurseinbruch der letzten zwei Jahrzehnte aus. Hintergrund hierfür war neben den schlechten deutschen Zahlen die Warnung des Konzernvorstands Arun Sarin, dass der für das Gesamtjahr avisierte Umsatz am unteren Ende der im Mai dieses Jahres genannten Spanne liegen dürfte. Die Gewinnprognose für das aktuelle Geschäftsjahr bekräftigte Sarin jedoch.



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