22.09.2008, 17:46 Uhr

Aurelius pirscht sich an Arques heran

Beteiligungsfirma Aurelius steigt bei der Actebis-Mutter Arques Industries ein
Die Gerüchte kursierten bereits seit Ende August, jetzt ist es amtlich: Dirk Markus, Vorstandsvorsitzender der Münchner Beteiligungsfirma Aurelius, steigt mit seinem Unternehmen bei dem einst von ihm mitgegründeten Konkurrenten Arques Industries aus Starnberg ein. Die Industrieholding und mit ihr verbundene Unternehmen hätten inzwischen mehr als drei Prozent erworben, teilte Aurelius mit. Der Anteil an Arques solle "gemeinsam mit institutionellen ausländischen Investoren" auf ein "signifikantes Niveau" erhöht werden, so das Unternehmen weiter. "Bestehende institutionelle Arques-Aktionäre haben Unterstützung dieses Vorhabens signalisiert", hieß es.
Unmittelbar nach dem Einstieg plant Aurelius zudem, die Arques-Führungsspitze umzukrempeln. Euphemistisch heißt es dazu: "Aurelius strebt kurzfristig eine Anpassung der relevanten Arques-Gremien an."
Arques nahm den Vorstoß des Rivalen verhalten auf und forderte eine Barofferte: "Der Vorstand von Arques wird prüfen, ob der angestrebte Gremienwechsel mit einer wertsteigernden Transaktion, also einem angemessenen Barübernahmeangebot, verbunden ist", so die Starnberger dazu.
Aurelius-Chef Markus sieht deutliches Potenzial in der Beteiligung an Arques: "Unser langfristiges Ziel ist die Schaffung eines schlagkräftigen Marktführers für Umbruch- und Sondersituationen in Europa." Markus, der als einer der Gründer von Arques das Unternehmen sehr gut kennt, wittert anscheinend derzeit seine Chance: Nach dem Kurssturz der vergangenen Monate ist Arques an der Börse nur noch rund 182 Millionen Euro wert - ein Schnäppchen im Vergleich zu früheren Zeiten. Fast dreimal so hoch bewertet das Unternehmen dagegen seine Beteiligungen (laut Bericht über das 2. Quartal 2008): Der so genannte Netto-Vermögenswert liegt demnach bei knapp 546 Millionen Euro; allein die Actebis-Gruppe wird mit 253 Millionen Euro bewertet.



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