Die Ruhe vor dem Sturm

Marktreport ITK-Distributoren: Die Ruhe vor dem Sturm

Die Konsequenz der Konvergenz
Welche Folgen diese Entwicklung etwa für NT plus haben wird, steht noch in den Sternen. Klar ist: Im „Wettbewerb“ um die Nokia- und E-Plus-Partnerschaften hatte der Osnabrücker TK-Distributor das Nachsehen, Konkurrent Komsa hatte stattdessen den Zuschlag bekommen. Kein E-Plus- und kein Nokia-Direktvertrag, Personalabbau im Privat- und Geschäftskundenvertrieb, Querelen um den damaligen Eigentümer Arques Industries, nur noch ein siebter Platz bei der Telecom Handel-Leserwahl zum „Distributor des Jahres“ – die Schlagzeilen waren für NT plus im vergangenen Jahr nicht sehr positiv.
2010 könnte sich das Blatt wenden: Zum einen hat die Actebis-Gruppe, zu der neben Actebis Peacock auch NT plus gehört, seit August 2009 mit Droege Capital einen neuen Eigentümer, der in Branchenkreisen als deutlich solider gilt als der bisherige Gesellschafter, das umstrittene Starnberger Beteiligungsunternehmen Arques. Zum anderen hat sich NT plus für 2010 viel vorgenommen: So hat das Unternehmen schon jetzt einen neuen Distributor für den PMR-Systemvertrieb als Schwesterunternehmen gegründet sowie ein neues Teleprofi-Konzept für den Fachhandel aufgelegt. Die Weichen scheinen also gestellt, und vielleicht wird auch die kommende Channel Trends+Visions, die gemeinsame Handelsmesse von NT plus und Actebis Peaock, noch deutlicher zeigen, wohin die Reise gehen soll.
Unterdessen konnte Komsa seine Stellung als Branchenprimus der TK-Distribution auch 2009 weiter festigen – dank der konsequenten Fokussierung der drei Unternehmensbereiche Distribution, Dienstleistungen und Reparaturservice. Im Bereich Distribution profitiert der Großhändler sicherlich auch von dem „Hauptkunden“ und Tochterunternehmen Aetka. Die Hartmannsdorfer Fachhandelskooperation konnte 2009 120 neue Mitglieder hinzugewinnen und zählt damit aktuell 2.340 Partner. „Unser selbst gestecktes Ziel war es, dem freien Fachhandel eine Heimat zu geben. Dieses Ziel haben wir erreicht – laut GfK ist jeder dritte freie Fachhändler Mitglied bei uns“, sagt Aetka-Vorstand Uwe Bauer nicht ohne Stolz.
Darüber hinaus stand 2009 die Portfolioerweiterung auf dem Programm – sowohl bei Aetka als auch bei Komsa selbst. So haben Aetka-Partner nun aufgrund einer Kooperation mit dem IT-Hersteller und -Distributor Bluechip die Möglichkeit, PCs, PC-Komponenten und Peripherie zu ordern. Komsa wiederum bietet seinen Handelskunden sowie Aetka-Partnern über ein Streckengeschäft mit Ingram Micro mehr als 2.500 IT-Artikel aus dem Sortiment des Dornacher Distributors. Der Trend in Hartmannsdorf, um der zunehmenden Konvergenz zu begegnen: keine Zu- oder Verkäufe, sondern Kooperationen und Vertriebsvereinbarungen.



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